Pontet-Canet überrascht vom Verlust des AOC-Status ihres Zweitweins

31.10.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Pauillac) - Die Familie Tesseron, Eigner von Château Pontet-Canet, sagt, dass sie „völlig erstaunt reagiert hätten“ ob des Verlustes der AOC-Klassifikation ihres Zweitweins „Les Hauts de Pontet“ Jahrgang 2012. Der Wein konnte bei einer letzten Panel-Probe vor der Abfüllung im Vergleich zu den Weinen des Pauillac - insbesondere hinsichtlich der Typizität - diese nicht genügend repräsentieren. Dies bedeutet nun, dass der „Les Hauts de Pontet“ ohne die renommierte Bezeichnung Pauillac lediglich als Vin de France auf den Markt kommt.

 

„Wir waren sehr überrascht, dass unser Zweitwein nicht den ‚typischen’ Merkmalen des Pauillac entsprechen soll“, kommentiert Melanie Tesseron, Nichte des Eigners Alfred Tesseron, die Abstufung. Nach ersten Reaktionen der Negociants sei die fehlende Bezeichnung nicht so tragisch, da außerhalb von Frankreich die Bezeichnung „Vin de France“ weniger als Qualitätssymbol bewertet wird. „Wir sind nach wie vor stolz auf unseren Zweitwein, der von 99,9 Prozent der Negociants aus Bordeaux mit dem Label ‚Vin de France’ akzeptiert wurde“, sagt Melanie Tesseron.

„Möglicherweise wird die Aberkennung für Pontet-Canet ein Weckruf sein. Denn auch wenn dort nur kleine Mengen des Les Hauts de Pontet in den letzten Jahren produziert wurden, müssten die Weinmacher dennoch ihr Augenmerk auf die Qualität dieses Weines legen,“ kommentieren eher kritische Negociants aus Bordeaux die Abstufung. „Dennoch wird dies die Stärke der Marke nicht ankratzen, auch ohne ‚AOC’ auf dem Etikett“, sind sich wiederum ebendiese Kritiker einig.

Schon seit 1974 prüft das nationale Institut national de l'origine et de la qualité (Institut für Ursprung und Qualität – kurz: INAO) und achtet insbesondere auch auf die Typizität der Weine. In 2008 wurde das System reformiert. Seitdem werden die Produktionsbedingungen und letztlich die Konformität mit den Regeln anhand von Stichproben streng überprüft. Die Kategorie „Vin de France“ wurde in 2009 neu geschaffen und ersetzt seitdem die vormalige Kategorie „Vin de Table“.

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