OIV-Jahresbericht 2020
Weltweiter Weinkonsum fällt auf tiefsten Wert seit 2002
Text: Linus Bauer | Veröffentlicht: 22. April 2021
Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 geprägt. Auch die Weinwelt bekam Covid-19 deutlich zu spüren: Es gab weniger Tourismus, Hotels, Bars und Restaurants mussten dicht machen und einzelne Länder verhängten Verkaufsverbote auf Alkohol. Die Auswirkungen zeigen sich im Jahresbericht 2020 der internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV).
Weinkonsum und -export schrumpfen
Die weltweite Weinproduktion belief sich 2020 auf 260 Millionen Hektoliter. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Wert zwar um ein Prozent, längerfristig betrachtet ist das Volumen allerdings unterdurchschnittlich. Die globale Anbaufläche blieb mit 7,3 Millionen Hektar konstant.
Der Konsum sank um drei Prozent auf 234 Millionen Hektoliter. Dies kommt dem tiefsten Wert seit 2002 gleich. Auch der Export fiel um 1,7 Prozent auf 105,8 Millionen Hektoliter. Ein besonders starkes Minus von 6,7 Prozent erlebte der Exportwert, der auf 29,6 Milliarden Euro abstürzte.
Schaumwein und teure Tropfen leiden am stärksten
Die Pandemie sorgte für eine Verlagerung der Absatzkanäle ins Internet. Das Verkaufsvolumen ist dadurch nur leicht gesunken, der Verkaufswert konnte davon jedoch nicht profitieren.
Der Schaumwein-Sektor – mit Ausnahme von Prosecco - ist von der Krise am stärksten betroffen. Zudem ging der Absatz von hochpreisigen Weinen deutlich zurück. Das Modell «Bag-in-Box», also Weine in Karton-Kisten, konnte im Jahr 2020 hingegen zulegen. Deren Verkäufe bewegen sich jedoch nach wie vor auf tiefem Niveau.