Weinhandel: FUB schließt seine Läden
18.01.2011 - R.KNOLL
DEUTSCHLAND (Meckenheim) - Eine traditionsreiche deutsche Weinhandlung wird demnächst als Ladengeschäft von der Bildfläche verschwinden. FUB war einige Jahrzehnte ein Weinfachgeschäft in Köln und Siegburg sowie später in Düsseldorf, das bei Kunden und vor allem deutschen Winzern in hohem Ansehen stand. Doch zum Jahreswechsel und gleich nach dem stressigen und offenbar durchaus guten Weihnachtsgeschäft eröffnete der Eigentümer, das Wein- und Spirituosen-Importhaus Schlumberger in Meckenheim, den acht Mitarbeitern, dass Köln Ende Januar, Düsseldorf Ende Februar und Siegburg Ende Mai dicht gemacht wird (verbunden mit einer Kündigung aller Angestellten) und man sich nur mehr auf den Handel im Internet konzentrieren will.
Gegründet wurde das Unternehmen bereits 1895 von den Kölner Familien Fegers und Unterberg. Das war lange Zeit auch der Firmenname, ehe man sich mit Engelbert Wollersheim und dessen Siegburger Weinhandlung Berts zu Fegers&Unterberg&Berts verbündete und die drei Buchstaben FUB stellvertretend für die Eigentümer standen. 100 Jahre nach der Gründung wurde das Geschäft an Schlumberger verkauft, wobei die Familie Unterberg ihren Namen nicht hergab – so firmierte das Unternehmen seitdem ausgeschrieben als Fegers und Berts.
FUB machte sich einen Namen durch etliche gemeinsame Veranstaltungen mit deutschen Weingrößen aus den Reihen des Verbandes der Prädikatsweingüter (VDP). Die Schließung kam für die Mitarbeiter sehr überraschend. Es gab keine merklichen Umsatzdellen und sogar eine schöne Ehrung als „Weinfachhändler des Jahres 2010“ durch ein Fachmagazin, auf die auch Schlumberger-Geschäftsführer Rudolf Knickenberg sehr stolz war.
Er gab sogar eine indirekte Fortbestandsgarantie durch seine Aussage in einem Interview: „Wer 20 Euro für eine Flasche Wein ausgibt, will nicht im Systemshop einkaufen, sondern persönlich beraten werden.“ Einige Wochen später hatte er seine Meinung offenbar radikal geändert und argumentierte mit einer schwierigen Verkehrssituation sowie fehlenden Parkplätzen, um die Aufgabe der Ladengeschäfte zu rechtfertigen.
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