Weinernte in Spanien - geringere Ernte, höhere Preise
03.09.2012 - arthur.wirtzfeld
SPANIEN (Albacete) - Nachdem die Weinernte in Spanien Mitte August im heißen Süden, einschließlich La Mancha und Andalusien mit den weißen Sorten begann, wagen Beobachter erste Vorhersagen für ganz Spanien. Sie sagen, dass die Gesamternte reduziert ausfallen und sich die Preise für Fassweine deutlich erhöhen werden.
Grund für die Reduktion der Erntemenge war vor allem der Februar-Frost in den nördlichen Anbauzonen, einschließlich einer Dürre, verstärkt noch durch einen außergewöhnlich trockenen Winter. Im Vergleich zur Ernte 2011 erwartet man für die Weinernte in 2012 eine Einbuße von 15 bis zu 20 Prozent.
Auch im Rioja herrschten über lange Zeiträume Dürre und Trockenheit. Hier wurde ausnahmsweise eine selektive Bewässerung erlaubt, um die am ärgsten betroffenen Rebanlagen zu erhalten. Auch kämpfte man hier mit Schädlingsbefall durch die rote Spinne. Dass man im Rioja die Rekordproduktion von 327 Millionen Kilogramm wie in 2001 erreichen wird, glaubt hier niemand.
Gleiches gilt auch für das Ribera del Duero, wo man mit rund 15 Prozent Ernteeinbußen rechnet, während eher optimistische Prognosen für Navarra getroffen werden. Hier rechnet man mit einer Einbuße von lediglich 6 Prozent gegenüber 2011. Die einzige Region mit prognostiziertem Zuwachs ist Valencia. Vor allem die Trauben für die Süßweinproduktion reiften hier unerwartet früh und zeigen gute Zuckerwerte.
Experten schätzen die Qualität der Ernten in Spanien eher hoch ein, was jetzt schon zu einer Anhebung der Basispreise geführt hat. Dies wirkte sich auch unweigerlich auf die Preise der Bulk-Weine in Bereich der Weißweine aus. So wird aus Albacete (Kastilien-La Mancha) ein Preis von 0,48 Euro für einen Liter Fasswein gemeldet, im Vergleich zu 0,28 Euro in 2011. Weiter westlich in Ciudad Real werden 0,43 Euro für einen Liter Fasswein verlangt, für den in 2011 noch 0,26 Euro verlangt wurde.
In diesem frühen Stadium liegen landesweit noch nicht aus allen Regionen entsprechende Zahlen vor, doch allgemein erwartet man eine generelle Erhöhung der Preise für Fassweine, was impliziert, dass auch die Preise für DOP-Weine steigen werden.
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