Deutschland schlägt Österreich mit Grünen Veltliner

13.08.2012 - arthur.wirtzfeld

ÖSTERREICH (Wien) - Ein deutscher Grüner Veltliner schockierte jüngst die österreichischen Gastgeber mit dem ersten Platz bei einer internationalen Weinverkostung im Wiener Restaurant Eckers. So geschehen erreichte der „Vom Balkon der Pfalz“ Jahrgang 2011 vom Weingut Weegmüller den heißbegehrten Titel und verwies 39 andere Grüne Veltliner auf die Plätze.

 

Bei dieser Verkostung stand die Sortenvielfalt des Grünen Veltliner im Fokus und so konkurrierten neun Weine aus Österreich, acht aus Neuseeland, vier aus den USA, je drei aus Deutschland, Slowakei und Australien, zwei aus Ungarn und je einer aus Italien und Argentinien miteinander. Fünf weitere nicht sortentypische Grüne Veltliner wurden noch mit angestellt. Die Organisatoren waren die „Grüne Veltliner Spezialisten“ Laurenz Maria Moser und sein Kompagnon Dieter Hübler.

Als Juroren fungierten Weinautoren, Weinprofis und Produzenten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neben dem Siegerwein aus Deutschland platzierten sich als zweiter Sieger ein Grüner Veltliner von Markus Huber und als dritter Sieger einer vom Weingut Ebner-Ebenauer, beide aus Österreich. Den fünften Platz errang aber schon ein Grüner Veltliner aus den USA und Platz sieben eroberte ein Neuseeländer.

„Die Siegerweine sind sehr schön. Sie verfügen über eine wunderbare Balance von Restzucker und Säure, womit sie ihre perfekte Harmonie unterstreichen“, kommentiert Laurenz Maria Moser das Ergebnis. „Wir freuen uns, diese Initiative mit dem Laurenz V gestartet zu haben. Unser Anliegen ist es, die verschiedenen Stile des Grünen Veltliner, die mittlerweile auf der ganzen Welt produziert werden, zu erfahren und miteinander zu vergleichen. Dadurch können wir die Entwicklung des Grünen Veltliner messbar machen und den Horizont für den österreichischen Grünen Veltliner erweitern.“

Dieses Jahr sind weitere Verkostungen des Grünen Veltliner in London, Berlin und in den USA, wahrscheinlich in San Francisco, geplant. Dubai, Hongkong und andere Stationen in Asien folgen dann im nächsten Jahr.

Und hier die Top 12 der vergleichenden Verkostung:

  • 1: Weingut Weegmüller ‘Vom Balkon der Pfalz 2011 (GER)
  • 2: Markus Huber Berge Erste Lage DAC 2010 (AUT)
  • 3: Weingut Ebner-Ebenauer Alte Reben 2011 (AUT)
  • 4: Laurenz V Silver Bullet 2011 (AUT)
  • 5: Zocker 2010 (US)
  • 6: Bott Frigyes 2011 (SK)
  • Jt 7: Weingut Peter Schweiger Heiligenstein 2011 (AUT)
  • Jt 7: Saint Clair Premium 2011 (NZ)
  • Jt 7: Lark Hill 2011 (AUS)
  • 10: Loos Weine und Walter Buchegger Loos 2011 (AUT)
  • 11: Karpatska Perla 2011 (SK)
  • 12: Kosik 2011 (CZ)

GRÜNER VELTLINER (GV) - Als Abstammung verweist der Grüne Veltliner auf eine natürliche Kreuzung zwischen Traminer und St. Georgen. Letztere Rebsorte, benannt nach ihrem Fundort St. Georgen im Burgenland, kann nach gentechnischen Untersuchungen keiner weiteren bekannten Rebsorte zugeordnet werden.

In Österreich ist der Grüne Veltliner die wichtigste Rebsorte. Die Anbaufläche des Grünen Veltliner, der noch in den 50iger Jahren des vorigen Jahrhunderts vornehmlich in Niederösterreich und im Burgeland angebaut wurde, hat in der ersten Dekade des 21 Jahrhunderts um 22 Prozent zugenommen und ist heute mit Abstand die wichtigste Weißweinsorte bei unseren Nachbarn.

Als fruchtbare Sorte bedarf daher der Grüne Veltliner einer Ertragsregulierung. Auf tiefgründigen Lössboden entwickelt sich die Sorte besonders gut. Trockenheit stresst den Grünen Veltliner, ebenso ist er empfindlich in der Blütezeit und ist zudem anfällig für Peronospora, Roter Brenner und bekommt gerne mal Chlorose. Die Sorte liefert leichte, säurebetonte Weine, aber auch hochreife Prädikatsweine aller Qualitätsstufen. Dabei sind Lage und Ertragshöhe sehr entscheidend für die Qualität. Klassische Grüne Veltliner sind würzig, pfeffrig und tragen Aromen von Steinobst. 

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