Cult Wines
Edle Weine – Investment der Zukunft
Text: Arthur Wirtzfeld | Veröffentlicht: 23. August 2019
CHINA (Shanghai) – Insider wissen es längst, Investments in Wein sind durchaus stabil und das Zinsniveau kann interessant sein. Beherrscht wird dieser Markt von nur wenigen Beratern, darunter befindet sich die in London ansässige Weingesellschaft Cult Wines. Vorstandsvorsitzender Phil Gearing und sein Geschäftsführer, Sohn Tom Gearing, haben ihr familiengeführtes Investment- und Handelsunternehmen für edle Weine während dieser Dekade zu einem der weltweit führenden Anbieter von Informationen für bestmögliche Renditen mit Weininvestments entwickelt.
Ende Juli hatte Cult Wines seinen Fine Wine Investment Report 2019 vorgestellt, der auf Erfahrungen eigener Weingeschäfte und ergänzend auf der Statistik des LIV 1000 Index beruht. Letzter Index ist ein weltweit von Investoren anerkannter Maßstab, der stets eine Dekade an Jahrgängen berühmter Chateaux aus Bordeaux, Weinen aus Grand Cru Lagen des Burgund, Weine renommierter Produzenten der Champagne und der Loire, bewertet. Außerdem listet der LIV 1000 Index die Renditen der Weine anerkannter Güter aus Italien, Spanien, USA und Australien.
China zeigt Interesse
Auch in China vertraut man mittlerweile Cult Wines. „In einer Zeit globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und Marktschwankungen können chinesische Investoren Investitionsmöglichkeiten in feine Weine nutzen, um Risiken anderswo auszugleichen“, heisst es in einem Statement von Cult Wines. In Anbetracht einer annualisierten Rendite für den Zeitraum 2008 bis 2018 in Höhe von 6,9 Prozent für edle Weine, wie es im aktuellen Fine Wine Investment Report heisst, werden chinesische Investoren aufmerksam. Für den gleichen Zeitraum vermeldet der CSI 300 Index, der ein Indikator wichtiger Aktien an den Börsen von Shanghai und Shenzhen ist, eine annualisierte Rendite von nur 3,2 Prozent.
Kenner der Investmentszene bescheinigen edlen Weinen, gesehen seit der weltweiten Wirtschaftskrise 2008/2009 bis heute in Zeiten sich anbahnenden Handelskonflikten zwischen den USA und China, einen merklichen Vorteil bei der Risikostreuung, noch besser als es Investitionen in Gold für diesen Zeitraum gezeigt haben. Der Fine Wine Investment Report kommt auf den Punkt und sagt, dass, wenn ein chinesischer Investor 40 Prozent seiner Investitionen in Aktien, 30 Prozent in Bargeld und 30 Prozent in Wein geparkt hätte, er in dem Zeitraum Juli 2016 bis Juni 2019 eine annualisierte Rendite von mindestens 5,2 Prozent erreicht hätte. Das Risiko, so Cult Wines, wäre bei dieser Verteilung um 6,65 Prozent geringer, wenn das Teilinvestment in Wein statt in Gold getätigt worden wäre.
Vorauf zu achten wäre
„Weininvestments sind eine attraktive und nachhaltige Option für Investoren, die ihr Anlagenportfolio erweitern und somit ihre globale Vermögensstrukturierung noch sicherer stellen wollen“, kommentiert Tom Gearing von Cult Wines den Report. „Wenn die globale Wirtschaft Tendenzen eines Rückgangs zeigt, können edle Weine eine defensive Rolle bei der Absicherung gegen Marktrisiken bis zu einem gewissen Grad abfedern. In Zeiten eines Wirtschaftsbooms weisen Investitionen in edle Weine stabile Gewinne aus, die von der Nachfrage der Anleger nach Luxusgütern bei steigendem Vermögen getragen werden.“
Dan Siebers, verantwortlich für Cult Wines in Asien, berücksichtigt bei seinem Statement vor allem die Situation in China. Er sagt: „Ich empfehle, unseren chinesischen Kunden nicht mehr als 20 Prozent ihres monetären Portfolios in edle Weine zu investieren. Wichtig dabei ist, dass die Weine in Zolllagern, entweder in London oder in Hongkong gelagert bleiben. Andernfalls verlieren chinesische Investoren etwa 40 Prozent des Wertes aufgrund von Steuern und Ausgaben, sobald die Weine aufs Festland importiert sind. Wir empfehlen chinesischen Investoren weiterhin, mindestens 60.000 Doller in edle Weine verschiedner Jahrgänge und aus verschiedenen Regionen anzulegen. Diese Mindestschwelle wird aber von asiatischen Investoren meist deutlich übertroffen.“
Cult Wines und die Kunden
Cult Wines wurde 2007 in London gegründet und verfügt heute über ein Umlaufvermögen von rund 122 Millionen US-Dollar. Nach der Eröffnung der Büros in Singapur und Hongkong eröffnete das Unternehmen Ende Juli sein Büro in Shanghai, um der steigenden Nachfrage auf dem chinesischen Markt besser gerecht zu werden.
Aktuell ist wahrscheinlich der ideale Zeitpunkt für den Einstieg von Cult Wines in den chinesischen Markt. Während Schmuck, Luxusuhren, alte Kalligrafie und Gemälde früher die vier wichtigsten Sammlungsgegenstände unter den vermögenden chinesischen Privatpersonen waren, haben edle Weine in diesem Jahr „ihre Herzen“ gewonnen und es sei das erste Mal, das dieser Investmentbereich alle anderen überwachten alternativen Anlagen „überholt hätte“, so ist es einem Bericht des Hurun Research Institute zu entnehmen. Diese Unternehmensberatung mit Sitz in Shanghai analysiert und protokolliert Veränderungen der Superreichen in China.
Die Mehrheit der Kunden von Cult Wines ist mit 53 Prozent in Großbritannien und 26 Prozent in Asien ansässig. In Europa und Amerika teilt sich die Kundenstruktur vorwiegend in männliche Buchhalter, Juristen und Finanzexperten im Alter zwischen 40 und 60 Jahre auf. In China sind dagegen die wichtigsten Kunden jünger, ihr Alter liegt zwischen 27 und 40 Jahren. Die meisten von ihnen arbeiten in den Branchen Bildung, Technik, Finanzen und Medizin. Mehr als die Hälfte der chinesischen Kunden sind junge Frauen, die in Nordamerika oder Europa ihr Studium abgeschlossen haben. „Der weibliche Teil unsere jüngeren chinesischen Kunden, die in den 80er und 90er Jahren geboren wurden, steigt derart steil an, dass wir diesen Trend nicht übersehen können und dürfen – unsere Herausforderung für die nächsten Jahre", sagt Siebers.