Erdbeben streift Chiles Weinregion

22.09.2015 - arthur.wirtzfeld

CHILE (Coquimbo) - Das Erdbeben mit Stärke 8,3, rund 30 Meilen vor der Küste westlich der Stadt Coquimbo, hat über eine Million Menschen aus ihren Häusern getrieben - mindestens acht Menschen sollen getötet worden sein. Weitere 14 Nachbeben entlang der chilenischen Küsten waren noch an der Atlantikküste Argentiniens zu spüren. Die Region um Coquimbo wurde seitens der Regierung zur Katastrophenzone erklärt, auch weil ein Tsunami mit einer Wellenhöhe von über 4,5 Metern Teile der Küste geflutet und bis ins Land hinein verwüstet hat. Die chilenische Präsidentin Michelle Bachelet hat das Militär zur Hilfe aufgefordert und in die Region entsandt. Nach ersten Befürchtungen, dass in dieser Region auch die Weinkellereien Schaden genommen haben, wurden diese nach bisherigen Berichten wieder abgeschwächt.

 

Weingüter rund um La Serena, einer Küstenstadt nur wenige Kilometer nördlich von Coquimbo berichten, dass die Schäden minimal ausgefallen sind. Auch weiter südlich von Coquimbo werden von den dortigen Kellereien kaum Schäden gemeldet. Allerdings konnten noch längst nicht alle Vorfälle wegen des vorherrschende Chaos aufgenommen werden, wie regionale Medien berichten. "Es gab Risse in Stahltanks, andere Tanks sind aus den Verankerungen gerissen worden. Auch Gebäude weisen Risse auf …", liest man in ersten Meldungen von befragten Winzern.

Die Region Coquimbo teilt sich in drei die Weinzonen auf. Es sind dies das Elgui Valley, Limari Valley und das Choapa Valley. Meist im Ertrag stehen dort die Sorten Chardonnay, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Syrah. Von hier stammt auch das Nationalgetränk Pisco, das seit rund 400 Jahren hier produziert und entgegen dem italienischen Grappa, der aus Trester destilliert wird, aus fermentiertem Traubenmost gewonnen wird. Dazu werden sogenannte Pisco-Trauben verwendet, darunter vor allem Trauben der Sorte Muskateller.

"In den Weingütern kann die Arbeit ohne nennenswerte Unterbrechung normal fortgeführt werden. Dies ist auch dem Stand moderner Technik und dem hohen Standard der Konstruktionen in den modernen chilenischen Kellereien geschuldet", wird das nationale Weininstitut in den Medien zitiert. Obwohl Chile zu den gefährdetsten Erdbebenländern der Welt gehört, hat die Bevölkerung der Region einen enormen Schrecken erlebt und die Weingebiete und dortigen Kellereien sind offensichtlich von größeren Schäden verschont geblieben.

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