Ungewöhnliche Dürre lässt Kaliforniens Winzer bangen

07.02.2014 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) - Eine der schlimmsten Dürre-Perioden der letzten Jahrzehnte gibt Kaliforniens Winzer Anlass zur Sorge. Gerade im vergangenen Jahr verzeichneten die Behörden eine Niederschlagsmenge, die seit Beginn der Aufzeichnungen vor 119 Jahren nie geringer war. Die Böden sind extrem trocken, der Grundwasserspiegel ist merklich gesunken, flache Brunnen sind versiegt, Bäche trocken oder zu Rinnsalen verwandelt.

 

"Letztes Jahr hatten wir nur 1,9 Zentimeter Niederschlag, wobei wir im Durchschnitt mit zwölf Zentimeter so gerade hinkommen", berichtet Tom Lane, Winzer der Bianchi Winery in Paso Robles. "Die Erzeuger unserer Region haben bereits Gouverneur Jerry Brown informiert und vorgeschlagen, hier ein lokales Wasserreservoir zu schaffen, das gleichmäßig von der Bevölkerung und der Landwirtschaft genutzt werden kann."

In anderen Bereichen Kaliforniens sind Dürre-Perioden zwar nicht ungewöhnlich, aber in 2013 und über den jetzigen Winter waren und sind Regenfälle extrem rar. "Ich arbeite schon 30 Jahre in den hiesigen Weinbergen, aber einen Winter mit so gut wie keinen Regenfällen habe ich noch nicht erlebt", sagt Anne Moller-Racke, Präsidentin bei The Donum Estate in Carneros, Sonoma. "In der bisherigen Saison hatten wir magere 2 Zentimeter gemessen, wobei wir normalerweise bis zu 43 Zentimeter haben. Das macht uns gleichermaßen nachdenklich und besorgt."

Tj Evans, bekannt als Pino Noir-Winzer bei der Domaine Carneros sagt: "Es ist zwar noch zu früh, um in Panik zu verfallen, aber wir müssen jetzt eine Strategie für das Worst-Case-Szenario entwickeln. Im Januar hatten wir praktisch keinen Niederschlag. Ich bin aber vorsichtig optimistisch und rechne mit feuchtem Wetter im Februar und März."

"Die Dürre ist vor allem für Anlagen fatal, die wegen Frostschutz jetzt auf Wasser angewiesen sind", sagt Michael Beaulac, Präsident der Napa Valley Winegrowers Association. "Unsere Mitglieder sind nicht so besorgt über das aktuelle Wasserdefizit wie andere Regionen. Und als Kellermeister unseres Betriebes Pine Ridge Vineyards muss ich sagen, dass die Wasserknappheit uns nur minimal tangiert. Dennoch, wenn sogar kein Wasser mehr aus Bächen oder Flüssen abzupumpen ist, kann das für einige Rebanlagen betroffener Regionen fatal werden."

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