Erdbeben trifft Weingüter im Napa Valley

29.08.2014 - arthur.wirtzfeld

USA (Kalifornien) - Gerade zu Beginn der Weinernte erschüttere das stärkste Erdbeben Nordkaliforniens seit 25 Jahren vor allem die Weinregion Napa Valley. Teile von Kellereien im Napa Valley und Sonoma County wurden dabei verwüstet. Das Beben mit der Stärke von 6,1 erschütterte die Region in den frühen Morgenstunden, wobei das Epizentrum im American Canyon südlich der Stadt Napa lag. Aus der Region wurden rund 200 Menschen mit leichten und mittleren Verletzungen in den Krankenhäusern behandelt. Drei Menschen erlitten schwere Verletzungen.

 

Das Beben richtete schwere Schäden an Gebäuden und Infrastruktur in der Stadt und gleichnamigen Weinregion Napa an. Zerstörte Zufahrtstraßen ins Napa Valley behindern weiterhin den Verkehr. Stromausfälle konnten mittlerweile wieder repariert werden. Vom Beben besonders betroffen waren Weingüter nördlich von Napa in Carneros, Yountville und Oakville an. Zumeist brachen Barriques aber auch Stahltanks schlugen leck. Außerdem wurden Gebäude und Anlagen beschädigt. Die Schadensermittlungen sind bisher noch nicht abgeschlossen. Dennoch schätzt die Kinetic Analysis Corporation den Sachschaden auf rund vier Milliarden US-Dollar allein bei den Weingütern dieser Region.

Zu den Weingütern mit schweren Schäden zählt die Saintsbury Winery, die tausende zerbrochene Flaschen und geplatzte Fässer beklagen. Auch die Trefethen Family Vineyards beklagen schwere strukturelle Schäden an ihren historischen Gebäuden, die in 1886 erbaut wurden. „Wir werden die Gebäude wieder zu 100 Prozent aufbauen“, erklärt Terry Hall, Sprecher von Trefethen. Andere Güter kamen glimpflich davon oder haben überhaupt keine Schäden gemeldet. „Als wir hier am Sonntagmorgen ankamen konnten wir keine Schäden feststellen“, sagt Steve MacRostie von der MacRostie Winery in Carneros. „Unsere Barriques lagern in Fassregalen, die querverspannt sind. Diese sind weit stabiler als die normalen Standlösungen“, sagt Elias Fernandes von der Shafer Winery.

„Wir hatten Glück und keine nennenswerten Schäden“, sagt Russ Weiss, Generalmanager der Silverado Vineyards und Vorsitzender der  Napa Valley Vintners. „Für alle betroffenen Winzer, die beispielsweise zusätzliche Tankräume, Tanks, Fässer oder Technik benötigen haben wir eine Hotline eingerichtet. Wir versuchen unbürokratisch und schnell zu helfen.“