Einbruch in der französischen Bio-Wein-Szene
13.02.2014 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Paris) - Trotz wachsender Nachfrage der Verbraucher hat sich die französische Biowein-Szene zurück entwickelt. In 2012 wurden 5.000 Hektar in der Bewirtschaftung für biodynamischen Weinbau registriert - in 2010 waren es noch 12.200 Hektar. Offizielle Zahlen belegen auch, dass in dem Zeitraum 2007 bis 2011 der Umsatz der bio-zertifizierten Erzeuger um 145 Prozent gestiegen war - in 2012 war der Anstieg mit fünf Prozent nur noch marginal.
"Die Erzeuger, die bereits Mitte der letzten Dekade auf Bioweinbau umgestellt haben, tun sich mit dem Umsatzeinbruch aufgrund ihres gewachsenen Kundenstamms weit leichter als diejenigen, die in der Hochphase 2009 und 2010 erst mit dem Bioweinbau begonnen haben", beschreibt Patrick Guiraud, Präsident des Bioweinhandels Sudvinbio. "Es ist normal, dass nach einem so rasanten Wachstum wieder eine nüchterne Zeit folgt. Einige der Winzer werden sich auch vom Bioweinbau verabschieden, dennoch empfehlen wir Abtrünnigen durchzuhalten. Denn letztlich wird der Verbraucher dafür sorgen, dass sich der Bioweinsektor wieder stabilisieren wird."
Davon sind auch die Erzeuger überzeugt, die durchhalten wollen. Sie sprechen schon von einer kommenden Welle im ökologischen Weinbau und wachsender Marktakzeptanz. "Ich bin davon überzeugt, dass die Nachfrage nach Bioweinen wieder ansteigen wird und auch, dass sich noch mehr Winzer dem ökologischen Weinbau zuwenden werden. Denn dass Bewusstsein für unsere Umwelt wächst stetig und die Sorgen um Pestizide und Wasserversorgung ebenfalls", sagt Patrick Guiraud am Rande der Millesime Bio Organic Wine Show in Montpellier.
Auch "Öko-Fair" (Informationsangebot für Verbraucher Initiative e.V. mit Unterstützung des Umweltministeriums des Bundes) und das FibL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Deutschland, Österreich und der Schweiz) haben den Rückschritt in Frankreich Bioweinszene registriert. Diese Institutionen halten den dortigen Einbruch für eine vorübergehende Erscheinung und kommunizieren, dass der Bioweinbau weltweit weiter auf dem Vormarsch ist.
