Bordeaux will mit Werbekampagne den Verlusten im Export entgegensteuern

24.10.2014 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Bordeaux) - Die Verantwortlichen der Bordelaiser Weinindustrie hoffen auf eine internationale Werbekampagne, um die sinkenden Ausfuhren in ihren Schlüsselmärkten einzudämmen. So kündigte das Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB) diese Woche an, dass gezielte Förderpakete auf den Weg gebracht werden sollen. Diese werden nötig sein, denn die Exporte sanken in der Summe aller Exportmärkte von August 2013 bis August 2014 im Volumen um acht Prozent und im Wert um 18 Prozent.

 

Sowohl im Volumen als auch im Wert ließ vor allem der Absatz der Rotweine nach - und dies nicht nur auf den Auslandsmärkten sondern auch auf dem Inlandsmarkt. Nur die Weißweine legten im genannten Zeitraum im Volumen leicht um zwei Prozent und im Wert um vier Prozent zu. Dies erfreut im Wesentlichen die Süßweinerzeuger. Denn allein die Exporte aus dem Sauternes legten im Volumen um drei Prozent und um ein Prozent im Wert zu.

Die schwersten Umsatzrückgänge musste die Weinindustrie in China hinnehmen. Dort sanken die Exporte im Volumen um 25 Prozent (entsprechend 392.000 Hektoliter) und im Wert um 26 Prozent (entsprechend 240 Millionen Euro). Auch hinsichtlich der Exporte nach Großbritannien werden Umsatzrückgänge gemeldet, wenn auch nicht in derartiger Höhe. Auf die britische Insel wurde rund fünf Prozent weniger an Volumen geliefert (entsprechend 228.000 Hektoliter) und es musste ein Wertverlust von 43 Prozent (entsprechend 218 Millionen Euro) hingenommen werden.

„Die Anti-Dumping-Untersuchungen in China sowie die Anti-Korruptions-Kampagne der chinesischen Regierung haben den Export von Weinen, insbesondere aus Bordeaux, hart getroffen. Somit trägt China als unser wichtigster Exportmarkt der letzten zehn Jahre die Hauptlast der Rückgänge“, erläutert Bernard Farges, Präsident der CIVB. „Die nun anstehende Werbekampagne steht im Einklang mit den Grundsätzen unseres ‚Bordeaux Tomorrwo Plans’, den wir bereits im letzten Jahr aufgelegt haben. Hier geht es vor allen Dingen darum, die Weine im Wert von fünf bis 20 Euro zu stärken und auch die Vielfalt der Weine aus Bordeaux aufzuzeigen.“

„Wir wollen umdenken und wir wollen zurück zu den Grundlagen. Gleichzeitig hoffen wir auf gute Volumen des Jahrgangs 2014 und auf fruchtige Weine mit Profil im Glas“, ergänzt Francois Jumeau, Direktor für Marketing bei der CIVB. „Und dies ist die erste Kampagne in der wir die wichtigsten Exportmärkte für französische Weine wie Großbritannien, USA, Deutschland, Belgien und China mit Hongkong gleichbedeutend einbinden werden.“