USA Weinimporte: Argentinien, Chile und Australien rückläufig

15.02.2013 - arthur.wirtzfeld

USA (Sacramento) – Das auf Weinberatung und Analysen für die Weinindustrie spezialisierte Unternehmen Gomberg, Fredrikson & Associates (GFA) präsentierte kürzlich auf der alljährlich stattfindenden Unified Wine & Grape Symposium in Sacramento eine in Teilen beunruhigende Analyse der Importe. Demnach sanken nach Erhebungen der GFA die Importe für Flaschenweine aus Südamerika und aus Australien.

 

Die Studie der GFA zeigt auf, dass nach elf Jahren stetig steigender Zahlen für Importe von Flaschenweinen aus Argentinien, diese erstmals in 2012 rückläufig sind. Auch die Weinimporte aus Chile seien bereits seit 2011 gesunken. Ebenso fielen mengenmäßig die Importe australischer Weine und rangierten in 2012 auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Dem gegenüber nehmen die Bulk-Weine aus der neuen Welt (Australien, Neuseeland, Chile, Südafrika) zu, die rund 45 Prozent der USA-Importe in 2012 ausmachen, was dem Doppelten seit vor 10 Jahren entspricht.

Auch zulegen konnten in 2012 die Importe französischer Tafelweine. Sie stiegen um 4,8 Prozent nach einem 10-Jahres-Tief in 2011. Spanische Importe im niedrigen Preisbereich, die ebenso wie die aus Frankreich in den letzten Jahren rückläufig waren, schafften in 2012 eine merkliche Steigerung von sechs Prozent. Insgesamt importieren die USA rund 480 Millionen während man gleichzeitig 240 Millionen Flaschenweine exportierte.

Laut Studie der GFA seien die Amerikaner bereit, für importiere Rebsortenweine wie Chardonnay und Cabernet Sauvignon mehr Geld auszugeben – genauer gesagt rund 10 bis 14 US-Doller pro Flasche. Dies ist deswegen erstaunlich, da gerade diese beiden Rebsorten auch eine Domäne kalifornischer Erzeuger ist. Auch wurde ein Trend zu leicht süßlichen Weinen konstatiert, vor allem würden rote Moscatos die Supermärkte erobern, sagt die Studie.

„Was den Rückgang der Importe an Flaschenweinen aus Argentinien, Chile und Australien betrifft bei gleichzeitigem Anstieg der Fassweine, so zeigt mir dies, dass sich die Amerikaner zunehmend den Marken gegenüber loyal verhalten. Ihnen ist das Ursprungsland egal“, kommentiert Glenn Proctor, Partner und Broker bei Ciatti, einer der großen Wein- und Traubenmosthändler in Kalifornien, die Studie. „Diese Beobachtung ist nicht neu, wir stellen hier einen Trend fest. Ich kann Erzeugern nur anraten, diesen Tend nicht zu verschlafen.“

Während des Unified Wine & Grape Symposiums stellte die GFA auch den Erzeuger des Jahres 2012 vor. Die Wahl fiel auf Gallo and Constellation, die nach Umsatz gerechnet, die 14 am schnellsten wachsenden Marken besitzen. „Gallo hat Pionierarbeit auf dem meisten Märkten geleistet und dabei unzählige Handelsschranken gebrochen. Und Gallo traut sich auch Weine zu einem Gegenwert von 3 US-Dollar zu produzieren und bedient damit die Basis des Weinmarktes, die von den meisten Erzeugern verschmäht wird“, lobte Jon Fredrikson von Gomberg, Fredrikson & Associates.

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