Tokajer wiederbelebt – Erfolgreiche Auktion in Sárospatak

04.05.2013 - arthur.wirtzfeld

UNGARN (Sárospatak) - Die erste Tokajer Weinauktion, organisiert von der „Confrérie de Tokaji“ am 27. April im historischen Saal von Schloss Sárospatak, hat ein Gesamtergebnis von 67.500 Euro erzielt. Von den 22 exklusiven Losen, die meisten in traditionellen Fässern von 136 Litern, fanden 60 Prozent einen neuen Besitzer. Den Höchstpreis erzielte ein Fass Tokaji Hétszölö mit 14.000 Euro, das mit einem Preis von 9.333 Euro aufgerufen wurde.

 

„All die Arbeit der Confrérie de Tokaji, die in den letzten Monaten intensiv diese Auktion vorbereitet hat, wurde nun belohnt“, freut sich ein Sprecher der Organisation. Zwanzig Bieter kämpften um die 22 Lose, darunter ein Vertreter des Budapester Sternerestaurants Onyx, der sich ein Hárslevelü Los von Kekelet sicherte. Bei den Weinhändlern begehrt waren die Lose von Szent Benedek, Royal und Szepsy sehr begehrt, während sich einige Weinliebhaber zusammen taten, um Lose von Füöeky, Szent Tamas und Budaházy zu ergatterten.

Ihre schärfsten Konkurrenten waren Telefonbieter, die Lose von Samuel Tinon und Hétszlölö ersteigerten. „Egal ob die Interessenten vor Ort waren oder sich via Telefonleitung an der Auktion beteiligten, alle haben dazu beigetragen, den Tokajer in der Weinszene wieder in den Fokus zu rücken und letztlich damit auch die Region Tokaj zu unterstützten“, ist der Tenor der Confrérie de Tokaji.

Durch die Auktion führte Ungarns bekannte Fernsehpersönlichkeit Nóra Winkler, die sich nebenberuflich auch als Auktionärin betätigt, um vornehmlich Benefiz-Auktionen zu unterstützen. Die Weinexperten Gabriella Meszaros und Ronn Wiegand kommentierten die jeweiligen Weinlose, bevor diese den Interessenten zur Steigerung übergeben wurden.

Während der Royal Tokaj Furmint 3.333 Euro, der Szepsy Nyulaszó Furmint 5.000 Euro und der trockene Szamorodni 2006 von Samuel Tinon sogar 10.000 Euro erzielten fand der Tokaji Eszencia 2000 Cuvée Jean-Paul II von Samuel Tinon keinen Käufer. Und dennoch hält Ronn Wiegand, der unter anderem auch bei Auktionen in Kalifornien als Berater tätig ist, die Auktion der Confrérie de Tokaji für besonders erfolgreich. „Man muss sich vor Augen halten, dass es die allererste Auktion ihrer Art war“, kommentiert Ronn Wiegand. „Man hat den Geist des Tokaj spüren können und in der Weinszene, egal ob bei Profis oder dem gemeinen Weinliebhaber, ist der Tokajer, die Region Tokaj und Ungarn als Weinland wieder belebt worden.“

Vom Erfolg ermuntert plant die Confrérie de Tokaj diese Auktion nun jährlich zum „Tokaj-Frühling“ zu wiederholen. Die Vorarbeiten für die Auktion in 2014 seien schon angelaufen.