Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil XII von XIII: Sachsen

19.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - In einer Serie bringen wir Ihnen die Einschätzungen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten. Bisher haben wir die Ahr, Baden, Franken, hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen und Saale-Unstrut besprochen. Heute sind die Winzer aus Sachsen an der Reihe:

 

Sachsen: Niedrige Erträge, gute Weine

Trotz frostiger Nächte mit Temperaturen von -20° Celsius traten 2013 in nur wenigen sächsischen Weinbergen Frostschäden auf. Nach einer Kältephase im März und Anfang April begann der Austrieb der Reben etwa eine Woche später als sonst üblich zwischen dem 5. und 10. Mai. Spätfröste nach dem Austrieb blieben glücklicherweise aus. Die Rebblüte startete meist um den 25. Juni und zog sich aufgrund der kühlen und feuchten Witterung über einen längeren Zeitraum hin. Verrieselungen traten besonders bei den empfindlichen Burgundersorten auf. Hohe Niederschlagsmengen im Mai und Juni beschädigten eine Vielzahl von Weinbergsmauern in den Terrassenlagen, die mühsam wieder hergestellt werden mussten. Für die hochsommerlichen Monate Juli und August waren die Weinberge ausreichend mit Wasser versorgt. Der 14-tägige Vegetationsrückstand konnte etwas aufgeholt werden, so dass die Lese für Müller-Thurgau Ende September etwa zehn Tage später als gewohnt begann. Weißburgunder und Traminer folgten etwa Mitte Oktober, Riesling sowie Spätburgunder erst in der letzten Oktoberwoche.

Frühreife und mittelfrühe Sorten konnten bei gutem Gesundheitszustand eingebracht werden, spät reifende Sorten mussten während der Weinlese aufwändig selektiert werden. Niedrige Hektarerträge zwischen 28 hl bei Spätburgunder und Traminer sowie 48 hl bei Müller-Thurgau und Goldriesling waren die Folge. Für ganz Sachsen wird dementsprechend mit einer vergleichsweise kleinen Erntemenge von zirka 18.000 hl gerechnet, was einem Minus von 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die überwiegend kühlen Nächte während des Herbstes begünstigten die Aromenausbildung der Weine des Jahrgangs 2013, die zudem von einer frischen Fruchtsäure geprägt sind.