Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil V von XIII: Mittelrhein

12.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - In einer Serie bringen wir Ihnen die Einschätzungen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten. Bisher haben wir die Ahr, Baden, Franken und die hessische Bergstraße besprochen. Heute sind die Winzer vom Mittelrhein an der Reihe:

 

Mittelrhein: Schlanke und aromatische Rieslinge

Nach einem kalten, trockenen Winter und einem nassen, kühlen Frühjahr begann der Austrieb der Reben verspätet. Das mäßige Blütewetter führte zu einem nur mäßigen Fruchtansatz. Dabei war der Beerenansatz in den kühleren Lagen besser als in den wärmeren Lagen. Das Sommerwetter mit einem sehr sonnigen und heißen Juli konnte nur einen Teil des Entwicklungsrückstandes ausgleichen. Der Reifebeginn setzte je nach Sorte erst zwischen dem 20. und 30. August ein, eine Woche später als üblich. Die Mostgewichte entwickelten sich zwar stetig weiter, große Sprünge nach oben wurden jedoch nicht beobachtet. Die Säure wurde langsam abgebaut. Weinberge, in denen die Laubarbeiten und Pflanzenschutzmaßnahmen optimal vorgenommen worden waren, zeigten sich gegenüber dem regnerischen Herbstwetter am widerstandsfähigsten. Vor allem die mit Spätburgunder bestockten Weinberge blieben lange gesund.

Insgesamt erreicht die Erntemenge am Mittelrhein mit etwa 27.000 hl mengenmäßig das Vorjahresniveau, sie bewegt sich aber dennoch 16 Prozent unter dem zehnjährigen Mittel. Dabei liegen die Mengen in den einzelnen Weinbergen, je nach Fruchtansatz, weit auseinander. Die Weine des Jahrgangs 2013 präsentieren sich insgesamt etwas leichter als ihre Vorgänger. Sie wirken aufgrund ihrer Fruchtsäure etwas frischer und schlanker. Die lange Reifezeit bei kühlem Wetter hat für eine gute Aromaausreifung gesorgt. Diese Aromenfülle wird den Jahrgang 2013 besonders auszeichnen.