Deutscher Weinjahrgang 2013 - Teil III von XIII: Franken

10.12.2013 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Mainz) - In einer Serie bringen wir Ihnen die Einschätzungen aus den 13 deutschen Weinbaugebieten. Bisher haben wir die Ahr und Baden besprochen. Heute sind die fränkischen Winzer an der Reihe:

 

FRANKEN: Fast ein Durchschnittsertrag mit fruchtigen Weinen

Die Ertragsrebfläche Frankens von 6.100 Hektar lieferte im Weinherbst 2013 bei einem durchschnittlichen Ertrag von ca. 72 hl/ha etwa 435.000 hl Weinmost und damit eine fast normal große Weinernte. Gegenüber dem langjährigen Durchschnittsertrag fehlen gerade mal zwei Prozent. Und mit einem durchschnittlichen Mostgewicht von 88° Oechsle eignen sich gut zwei Drittel der Trauben für die Herstellung von Prädikatsweinen.

Auch in Franken gab es lokal unterschiedliche Mengenerträge und das Weinjahr war, so der regionale Weinbaupräsident, „ein Jahr voller Herausforderungen“. Nach einem sehr feuchten Frühjahr kam es erst spät zur Rebblüte. Die ungünstigen Witterungsbedingungen in der 14-tägigen Blütephase begünstigten Verrieselungen. Erst Anfang Juli war beim Müller-Thurgau die Blüte abgeschlossen. Das folgende hochsommerliche Wetter mit Höchsttemperaturen über 35 Grad nutzten vor allem alte Rebanlagen, um den Entwicklungsrückstand aufzuholen. Insgesamt betrug dieser Anfang August etwa eine Woche. Die Septemberwitterung bedingte einen verspäteten Beginn der Hauptlese, die bis Ende Oktober abgeschlossen war. Regentage sorgten immer wieder für Unterbrechungen im Leseverlauf, goldene Oktobertage taten den Trauben und auch den Nerven der fränkischen Winzer gut. So startete die Ernte bei den Rebsorten Bacchus und Müller-Thurgau erst Ende September, die Lese der frühen Sorten wurde auch bei den Rotweinen in der ersten Oktoberwoche zügig abgeschlossen. Die Silvanerlese schloss sich Mitte Oktober an, eine Woche später folgte der Riesling. Vor allem bei den spät reifenden Sorten war ein erhöhter selektiver Leseaufwand notwendig. Dadurch sank die Erntemenge im Vergleich zu den frühen Sorten deutlich ab.

Letztlich zeigten sich die fränkischen Winzer nach einer strapaziösen Weinlese über Menge und Qualität des Jahrgangs 2013 erfreut. Frankenwein erfreut sich derzeit einer guten Nachfrage. So passt es, dass auf einen tollen 2012er ein weiterer Jahrgang mit guter Qualität folgte. Im Keller liegt ein frischer und fruchtiger Jahrgang 2013, auch einige Spitzenweine mit Entwicklungspotenzial sind darunter.