Importe steigen, Exporte fallen, Winzer Australiens sind unbeeindruckt

06.03.2012 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Sydney) - Während Weinimporte nach Australien im letzten Jahr dem Volumen nach zunehmend anstiegen, fielen die Exporte schon im zweiten Jahr nacheinander. Gleichzeitig fiel der Absatz australischer Weine auf dem heimischen Mark um rund 1,5 Prozent. Bemerkenswert aber ist, dass in 2011 der Wert australischer Weine im Inlandsumsatz um 9,8 Prozent anstieg. Diese positive Entwicklung sei der erhöhten Qualität der Weine geschuldet, meinen australische Weinexperten.

 

Die schon seit Monaten bekannte Situation haben jetzt die offiziellen Zahlen des Australien Bureau of Statistics belegt. Australien importierte demnach im vergangenen Jahr 67 Millionen Liter ausländischen Wein im Wert von 470,7 Millionen AUD (rund 382 Millionen Euro). Dies entspricht einer Steigerung im Volumen von 4,2 Prozent und im Wert von 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Doch scheinbar beeindrucken die Weinimporte weder die Winzer noch die großen Weinorganisationen. So meinen offizielle Vertreter der Wine Australia wie auch Troy Christensen, CEO bei Accolade und Gorey Ryan, Kellermeister bei der McWilliams Wine Groupe, dass die gestiegenen Importe gut sind für den australischen Konsumenten und damit auch für den australischen Wein. „Je mehr die Australier Rioja-Weine trinken, desto eher entwickeln sie eine Vorliebe für den Tempranillo, den wir hier in großen Mengen anbauen“, sagt Corey Ryan

Auch Nigel Gallop, Präsident der Margaret River Wine Association sieht die Zahlen entspannt: „Die australische Weinindustrie tendiert zu höherer Weinqualität und das kommt ihr zu Gute. Sicher sind viele Konsumenten auf der Suche nach billigen Weinen, was im Wesentlichen das Importvolumen erklärt. Nun ja, bisher leiden wir noch unter dem starken australischen Doller, der Importe begünstigt, aber Exporte hemmt.“

Allgemein gibt sich die australische Weinindustrie daher optimistisch. Dies liegt allerdings nicht nur an der gestiegenen Weinqualität heimischer Weine sondern auch daran, dass die Traubenschwemme langsam reduziert werden konnte. Die Lagerbestände sanken in 2011 um 3,5 Prozent auf nunmehr insgesamt 1,66 Milliarden Liter.