Hagel schadet erneut den Weinanlagen in Burgund

16.08.2012 - arthur.wirtzfeld

FRANKREICH (Dijon) - Die Erzeuger in Burgund sind in diesem Jahr besonders gebeutelt. Schon zum dritten Mal beschädigen Hagelschauer die Rebanlangen in den Bereichen der Hautes-Côtes-de-Beaune und Hautes-Côtes-de-Nuits. Laut Pierre Petitot, Sprecher der Landwirtschaftskammer in der Cote d'Or, seien die Regionen Volnay und Meursault besonders hart getroffen - man rechne dort mit einem Ernteausfall von bis zu 60 Prozent.

 

„Die Höhe des Schadens ist auch vergleichbar mit den Regionen in Volnay und Pommard, die Ende Juni von Hagel heimgesucht wurden“, berichtet Pierre Petitot. Insgesamt haben in Burgund Hagel und feuchtes, kühles Wetter während der diesjährigen Reifeperiode in vielen Regionen zu Problemen mit Schimmel und Mehltau geführt. Seit April haben die Behörden 400 Millimeter Regen in Burgunds Anbauzonen gemessen - mehr als die Hälfte der üblichen Niederschlagsmenge.

Noch Mitte Juli beklagte sich Jacques Devauges von Domaine de l'Arlot in Nuits-Saint-Georges gegenüber der Presse: „Seit April hat es nicht eine Woche ohne Regen gegeben, was es uns Winzern erschwert die Böden effektiv zu bearbeiten und den Reben zu helfen.“

Und der erfahrene griechische Önologe Kyriakos Kynigopoulos, der in Beaune sein Domizil hat und für rund 200 Domains in Burgund arbeitet, meinte: „Nur in 1991 gab es in der Côte de Nuits ähnliche Probleme - auch analog zu Witterungsschäden in Volnay und der Côte de Beaune in den Jahren 2001 und 2004.“

Was viele Erzeuger in Burgund befürchten ist, dass von Hagel beschädigte Trauben später im Geschmack einen „metallischen“ Charakter aufweisen können. Dies sei laut Experten nur durch drastische Sortierung der Beeren und durch eine kürzere Mazeration zu vermeiden.