Edler Tropfen erzielt bei Auktion mehr als 38.000 Euro

19.05.2012 - arthur.wirtzfeld

SCHWEIZ (Genf) - Ein französischer Wein aus dem Jahr 1774 hat bei einer Versteigerung für umgerechnet 38.300 Euro den Besitzer gewechselt. Ein anonymer Bieter, der diese Woche online an der Auktion im schweizerischen Genf teilnahm, erhielt nach Angaben von Christie's den Zuschlag für die Flasche des als "Wein der Könige und König der Weine" bekannten Vin Jaune* (Gelben Wein) aus der ostfranzösischen Jura-Region Arbois. Laut dem Auktionshaus hatte der Wein zuvor über Generationen hinweg im Keller einer Familie gelegen.

 

Christie's hatte den Wert der Flasche im Vorfeld auf 40.000 bis 50.000 Schweizer Franken geschätzt. Eine Flasche desselben Weins sei 1994 von Experten getestet und wegen seiner Note von Zimt, Curry und Vanille für "exzellent" befunden worden, hatte das Auktionshaus vor der Versteigerung mitgeteilt. Es handele sich um eine "wahre Rarität" für Weinliebhaber und Kenner.

*Der Vin Jaune (gelber Wein) wird aus der weißen Rebsorte Sorte Savagnin hergestellt, deren ältesten Rebparzellen rund um das Städtchen Château-Chalon gelegen sind. Im Geschmack ähnelt der Vin Jaune am ehesten dem Sherry. Traditionell reift der Wein nach der Vergärung auf dem Most noch für mindestens sechs Jahre im Barriquefass. Währenddessen verdunsten annähernd 40 Prozent des Weines. Die Flaschen mit einem Inhalt von 620, statt üblichen 750 ml haben einen durchschnittlichen Preis von 30 Euro. Einmal erworben kann der Vin Jaune locker 40 oder 50 Jahre Lagerzeit überstehen. Die AOC Anbauzonen des „gelben Weins“ sind: Côtes du Jura, Arbois, L'Etoile (Weinbaugebiet) und Château-Chalon, wobei letztere sich aufteilt in fünf Gemeinden: Château-Chalon, Voiteur, Menetru-le-Vignoble, Nevy-sur-Seille und Domblans. Der Vin Jaune mundet bestens zum Käse aus dem Jura, genannt Comé oder ansonsten die Käsebuffets und kräftigen Gerichten.