Fines Bulles de Loire - Stark am Markt
24.11.2010 - arthur.wirtzfeld
FRANKREICH (Tour) - Prickelndes aus Zentralfrankreich kommt in Deutschland gut an: Im Land der Schaumweintrinker haben die Fines Bulles von der Loire trotz Wirtschaftskrise die Nase vorn. Die mineralischen „feinen Perlen“, die in Frankreichs zweitgrößter Schaumweinregion nach streng kontrollierten Qualitätsvorgaben hergestellt werden, bieten eine spannende Alternative im Premiumsegment.
Fines Bulles - Exportschlager von der Loire Crémant ist nicht gleich Crémant und nicht jeder französische Nicht-Champagner ist ein Crémant im Sinne einer Appellation. An der Loire gibt es sechs geschützte Ursprungsbezeichnungen, die seit 2007 unter dem Sammelbegriff „Fines Bulles de Loire“ laufen. Die AOCs Anjou Mousseux, Crémant de Loire, Montlouis-sur-Loire, Touraine, Vouvray und Saumur Brut produzieren seit 1811 Schaumweine nach der Flaschengärmethode und nur sie stehen international für die einzigartige Charakteristik der Schaumweine der Loire. Hier ergeben besondere Böden, ein vom Meer beeinflusstes Klima, ausgesuchte Rebsorten sowie natürliche Kalksteinhöhlen zur Lagerung eine einzigartige Mischung, aus der Schaumweine mit feiner Struktur, Frische und eleganter Frucht entstehen. Das schlägt sich auch in den Exportzahlen nieder, die für 2009 ein beachtliches Wachstum aufzeigen: Während insgesamt ein leichter Rückgang bei der französischen Schaumwein-Ausfuhr zu verzeichnen ist, wuchs der weltweite Absatz der Fines Bulles de Loire um 22 Prozent (gemessen am Vorjahr) und davon ging über die Hälfte nach Deutschland.
Die Fines Bulles de Loire werden wie in der Champagne nach der ersten alkoholischen Gärung auf Flaschen gezogen und je nach Appellation mindestens neun bis zwölf Monate auf der Hefe gelagert, häufig auch drei Jahre oder länger, damit sich die Aromen besser entwickeln und eine feinere Perlage entsteht. Für alle Loire-Schaumweine spielen die Leitrebsorten Chenin Blanc mit der typischen Frische und Mineralität und Cabernet Franc mit seinen beerigen Noten eine besondere Rolle und verleihen ihnen Schmelz und Komplexität. Daneben dürfen geringe Prozentsätze weiterer Sorten verwendet werden, etwa Chardonnay. In der Appellation Crémant de Loire sind die Vorgaben besonders streng: Die Trauben, die nur in den AOCs Anjou, Touraine und Saumur wachsen dürfen, müssen von Hand gelesen werden und die Weine mindestens zwölf Monate reifen.
Die sowohl reinsortig als auch als Cuvées ausgebauten Perlen gibt es in vielen Spielarten, so dass sie sich bei ganz unterschiedlichen Anlässen einsetzen lassen. Mit ihrer Raffinesse eignen sich leichte, fruchtige Varianten gut für Empfänge und machen Spaß auf Partys. Strukturreichere Schaumweine von der Loire harmonieren wunderbar zum Menü und sind perfekte Begleiter von Fisch, Meeresfrüchten und Fleisch - und damit auch ideal für jedes romantische Dinner. Restsüße Fines Bulles de Loire wiederum sind als Aperitif und zum Dessert empfehlenswert.
Die Weinbauregion Loire ist der größte Weißweinproduzent Frankreichs mit 65.000 Hektar. Die Erzeuger vinifizieren charaktervolle und dennoch klassische Weine, die zumeist reinsortig ausgebaut werden. Sorten wie Chenin Blanc und Cabernet Franc stehen als regionaltypische Reben im Vordergrund. Einen Namen gemacht hat sich die Loire außerdem mit ihren Rosés und ihren Schaumweinen. InterLoire ist der Dachverband der Loire-Weine. Er vereint über 4.000 Winzer, 60 Handelshäuser und 16 Genossenschaften der Weinbaugebiete Anjou, Saumurois, Touraine und Pays Nantais und hat sich die dauerhafte Aufwertung des drittgrößten französischen Weinbaugebietes zum Ziel gesetzt.