Jahrgang 2009: Nord-Südgefälle in der italienischen Weinqualität

28.10.2009 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Rom) - Experten erwarten vom italienischen Jahrgang 2009 allgemein gute bis sehr gute Qualität. Allerdings werden die produzierten Mengen geringer ausfallen. Durch die Hitzewellen und sintflutartigen Regenfällen in Teilen des Landes wurden vielerorts die Rebanlagen beschädigt, ein Hauptgrund für den Ertragsrückgang. Die Gesamtproduktion wird auf 44,5 Millionen Hektoliter geschätzt, etwa 5 Prozent weniger als erwartet. Der Jahrgang 2008 brachte noch 46,3 Millionen Hektoliter.

 

"Die Produktion wird eine allgemeine gute Qualität bringen, vor allem Weine aus dem Norden und aus der Mitte Italiens werden auch sehr gute Qualitäten bringen", sagt Giuseppe Martelli, Präsident der Vereinigung italienischer Önologen und Kellertechniker (Assoenologi) und ergänzt: "Wir werden aber deutlich unter den durchschnittlichen Mengen bleiben".

Die südlichen Anbauregionen Italiens werden bedingt durch die Hitzeperioden erheblich weniger Ertrag haben, insbesondere betroffen sind Apulien, Abruzzen und Sizilien. Dagegen wird die Gesamtmenge teilweise kompensiert durch erhöhte Erträge in den Anbauzonen Piemont, Emilia Romagna und Veneto.

"Außerdem war der Markt für Bulk-Wein im ersten Halbjahr 2009 recht schwach und sank um 13,3 Prozent im Vergleich zum Zeitraum 2008", erklärt Martelli. "Die globale finanzielle Situation und die Nachfrage begünstigen jetzt Qualitätsweine, allerdings dürfen wir nicht hoffen, reduzierte Mengen zu erhöhten Preisen auf den Markt zu bringen."

Liebhaber italienischer Tropfen werden aber trotzdem keine Schnäppchen aus dem 2009er Jahrgang erhalten, denn Experten erwarten, dass gute bis sehr gute Qualitätsweine auch ihren Preis haben und sobald diese Weine dann auf den Markt kommen, sie keine Ladenhüter sein werden.