Chinesen kaufen Weingut von Kardinal Richelieu

FRANKREICH (Bordeaux) - Ein chinesischer Luxuskonzern hat das Weingut des berühmten französischen Kardinals und Königsberaters Richelieu gekauft. Die Hong Kong A&A International erwarb einen Mehrheitsanteil an dem Jahrhunderte alten Weingut in Fronsac im Südwesten von Frankreich, wie die Beratungsfirma MK Finance mitteilte. Wie viel die Holding aus dem kommunistischen China für das 17 Hektar große Anwesen Château Richelieu in der Nähe von Bordeaux hinblätterte, wurde nicht bekannt. Kardinal Richelieu war der wichtigste Minister von König Ludwig XIII. und einer der wesentlichen Wegbereiter des Absolutismus.

HongKong A&A International ist auf Luxusimmobilien, Golfplätze und hochpreisige Mode spezialisiert und will den Vertrieb der Richelieu-Weine in China ausbauen. Château Richelieu führt schon jetzt 90 Prozent seiner Produktion ins Ausland aus, vor allem nach Großbritannien, Deutschland und die Niederlande sowie in die USA und nach China.

Allein im vergangenen Jahr stieg der Export von Bordeaux-Weinen nach China um 60 Prozent auf 69.000 Hektoliter an, wie der Dachverband CIVB feststellte. Der Umsatz nahm um 19 Prozent auf 53 Millionen Euro zu. Château Richelieu mit seinen 14 Hektar Weinbergen hatte zuletzt dem Niederländer Arjen Pen und 17 weiteren Anteilseignern aus verschiedenen Ländern gehört.