Deutsche Weinexporte bleiben auf hohem Niveau

04.09.2008 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Oppenheim) - Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) betrugen die Nettoausfuhren deutscher Weine im Zeitraum Juli 2007 bis Juni 2008 rund zwei Millionen Hektoliter im Wert von 394 Millionen Euro. Dies entspricht einem Wertzuwachs von zwei Prozent trotz eines geringfügigen Absatzrückgangs von einem Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr.

 

Diese Zahlen gab DWI-Geschäftsführerin Monika Reule heute anlässlich des DWI Forums Export in Oppenheim bekannt. "Der Umsatz des gesamten deutschen Weinexports ist seit 2000 um 43 Prozent gestiegen", zeigte sich Reule zufrieden. Da die Anbauflächen in Deutschland begrenzt seien, gehe es dem DWI jedoch nicht in erster Linie darum, mehr Wein zu exportieren, sondern mehr Wertschöpfung zu erzielen.

Besonders erfolgreich entwickelten sich die Exporte bis Juni dieses Jahres in den USA. Dazu hat insbesondere der Erfolg der deutschen Trendsorte Riesling beigetragen. Die USA ist damit noch vor Großbritannien zum bedeutendsten Weinexportmarkt für Deutschland avanciert. Mit 99 Mio. Euro wurde dort ein Viertel des gesamten Ausfuhrerlöses erzielt. Seit 2000 haben sich die Exportmengen und -erlöse in den Vereinigten Staaten mehr als verdoppelt. Allerdings verlangsamte sich das Exportwachstum in den letzten Monaten. In den USA nahmen die erzielten Exporterlöse in den zwölf Monaten bis Juni 2008 um zwei und der Absatz um vier Prozent ab, was unter anderem auch auf den starken Euro zurückzuführen ist.

Erfreut zeigt sich die DWI- Geschäftsführerin in diesem Zusammenhang, dass laut einer aktuellen Umfrage immer mehr junge amerikanische Weinfreunde den deutschen Riesling für sich entdecken. "Dies lässt hoffen, dass wir auch künftig mit unseren Weinen auf dem amerikanischen Markt erfolgreich sein werden."

Auch der englische Markt - über Jahre hinweg der wichtigste Markt für deutsche Weinexporte - verändert sich. Seit dem Jahr 2000 sind die Ausfuhrmengen von 934.000 auf aktuell 525.000 Hektoliter zurückgegangen. Dabei ist der Wert der exportierten Weine vergleichsweise geringfügig von 88 auf 83 Millionen Euro abgesunken. Die Mengenverluste fanden demnach in den letzten Jahren vor allem im unteren Preissegment statt. Generell konnten Absatzverluste jedoch durch Zuwächse in anderen Märkten und mit höherwertigen Weinen bis heute wieder ausgeglichen werden.

Sehr erfolgreich sind die deutschen Weinexporteure seit kurzem beispielsweise in Märkten wie China mit einem Umsatzzuwachs (+ 53 %), aber auch in Belgien (+32 %), der Schweiz (+ 27 %), Russland (+ 22 %) oder Norwegen (+ 12 %). Schwierig gestaltet sich nach wie vor der japanische Markt, wo die Umsätze in den letzten zwölf Monaten um 22 % zurückgegangen sind.