VINUM-Rotwein-Gala: Deutsche Elite war dabei – „Roter Riese“ für Jürgen Off
03.11.2016 - arthur.wirtzfeld
DEUTSCHLAND (Fellbach) – Der 29. Oktober war für 26 Rotweinerzeuger aus Deutschland ein besonderer Tag. Denn sie werden bei der Siegerehrung des 30. Deutschen Rotweinpreises in Fellbach auf die Bühne der „Alten Kelter“ gebeten und dort für exzellente Weine ausgezeichnet. Die erfolgreichen Weinmacher kamen aus verschiedenen Anbaugebieten. Die Pfalz war mit neun Winzern vertreten. Es folgte Württemberg mit sieben Erzeugern vor Baden mit vier sowie Rheinhessen und Ahr mit jeweils drei Produzenten. Die Siegerehrung war verbunden mit einer festlichen Gala, für die der Küchenchef des Fellbacher Sterne-Restaurants „Goldberg“, Philipp Kovacs, mit Unterstützung von Rauschenberger-Catering für mehr als 300 Gäste genial aufkochte.
Höhepunkt des Abends war die Ehrung „Roter Riese“ für den Kellermeister der Weinmanufaktur Untertürkheim, Jürgen Off. Der Önologe, seit 2001 verantwortlich für die Vinifikation in der ambitionierten Genossenschaft und seit bald 30 Jahren im Betrieb, bekam wie einige renommierte Vorgänger die Auszeichnung als Anerkennung für erstklassige Kollektionen über etliche Jahre hinweg. In 2016 gewann er die Kategorie Lemberger. Es war für Off und die Weinmanufaktur der inzwischen fünfte Sieg bei diesem Wettbewerb. Die Ehrung wurde von Andreas Braun, dem Chef von Tourismus-Marketing Baden-Württemberg, und Rudolf Knoll, dem Erfinder des Deutschen Rotweinpreises, vorgenommen. Jürgen Off verglich die Überraschung mit einer unerwarteten Bambi-Auszeichnung.
Der Deutsche Rotweinpreis ist ein Projekt des europäischen Weinmagazins VINUM. Der Startschuss erfolgte im Jahr 1987, als Spätburgunder und Co. noch in Nebenrolle spielten. Seitdem hat der Wettbewerb einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklung des deutschen Rotweines, der seinen Flächenanteil von einst rund 15 auf etwa 35 Prozent steigerte und heute international vorzeigbar ist. Ein wesentliches Merkmal des Wettbewerbs ist die Qualität der Teilnehmer: Hier machen viele Erzeuger mit, die zur absoluten deutschen Elite gezählt werden. Umso mehr Bedeutung hat es für die Winzer, wenn sie ganz vorn dabei sind.
Angestellt wurden mehr als 1300 Weine. Nach einer gründlichen Vorauswahl mit einer zweistufigen Verkostung blieben 400 Weine für das Finale übrig. Diese Probe fand auf rotwein-neutralem Boden im Riesling-Weingut Weil in Kiedrich (Rheingau) statt. Hier testete eine 16-köpfige Jury mit erfahrenen Profis (u.a. die Präsidentin des internationalen Oenologenverbandes – OIV - , Prof. Dr. Monika Christmann aus Geisenheim) die Weine ein drittes Mal. Die besten aus acht verschiedenen Kategorien (Spätburgunder // Lemberger // Klassische deutsche Sorten // Internationale Sorten // Cuvées // Neuzüchtungen // Unterschätzte Sorten // Edelsüß) wurden in einem Stechen erneut probiert; erst dann standen Sieger und Platzierte fest.
Im Vorfeld der Siegerehrung präsentierten alle 26 Erzeuger ihre Erfolgsweine sowie weitere Gewächse aus ihrem aktuellen Sortiment in einer offenen Verkostung, ebenfalls in der Alten Kelter. Hier wurden mehr als 500 Besucher gezählt. Am Abend konnte Moderatorin Nicole Then die frisch gekürte Deutsche Weinkönigin Lena Endesfelder von der Mosel und den wein-affinen Fellbacher Oberbürgermeister Christoph Palm begrüßen, der bei diesem „Heimspiel“ seinen letzten öffentlichen Auftritt genoss. Palm wechselt demnächst in eine Stiftung und versicherte, dass seine Nachfolgerin Gabriele Zull durchaus weininteressiert sei. Aus Brüssel wurde der durch eine Athen-Reise an der Teilnahme verhinderte EU-Kommissar Günther Oettinger mit einer Video-Botschaft zugeschaltet, in der er dem Magazin Vinum und Redakteur Knoll für das langjährige Engagement in Sachen deutscher Rotwein dankte.
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