"Gekochte Weine" - knapp 200.000 Euro Schaden

09.09.2015 - arthur.wirtzfeld

AUSTRALIEN (Adelaide) - Spero Raptis ist Chirurg, genauer gesagt ehemaliger Gefäßchirurg beim Royal Adelaide Hospital, und hat sich in jahrzehntelanger Arbeit einen Weinkeller mit edlen Weinen angelegt. In nur einem Tag wären seine edlen Tropfen "gekocht" worden und diese seien nun "unwiederbringlich reif für den Ausguss", wird Raptis in den lokalen Medien zitiert. Was ist passiert? Dr. Raptis hatte eine Technikfirma beauftragt, die Klimaanlage seines Weinkellers zu warten. Der Arbeiter hatte die Klimaanlage ausgeschaltet und dann über die Nacht einen Luftbefeuchter laufen lassen.

 

Die Regulierung von Weinkellern mit Luftbefeuchtern kann gegen das Austrocknen der Korken hilfreich sein, aber wenn die Feuchtigkeit zu niedrig eingestellt ist oder die Leistung nicht ausreichend für die Räume ist, können die Korken trotzdem austrocknen. Aber im Keller von Dr. Raptis geschah gerade das Gegenteil. Die Abgabe von Feuchtigkeit und die Temperatur waren viel zu hoch. Im Keller von Dr. Raptis herrschte am nächsten Tag ein Klima wie in einer Waschküche.

Dr. Raptis hat eine Beschwerde beim zuständigen Gericht eingereicht in der er den Wert seines Weinkellers mit 430.000 AUD (circa 270.000 Euro) und den ihm entstandenen Schaden mit 312.000 AUD (rund 195.000 Euro) angegeben hat. In Dr. Raptis Weinkeller lagern einige der weltweit begehrtesten Weine, darunter Penfolds Grange und der Jahrgang 2004 der Penfolds 60A. Außerdem edle Weine aus Bordeaux, darunter solche von den Châteaux Mouton Rothschild, Haut-Brion, Margaux, Cheval Blanc und d`Yquem.

Dieser Fall zeigt wieder einmal, dass es sich lohnen kann private Weinkeller ab einem gewissen Wert spezialisierten Dienstleistern zu überlassen (siehe dazu auch unseren Beitrag: "Die Idee: Professionelles Weinlager für Jedermann"