Fünf Neue im VDP

05.03.2013 - R.KNOLL

DEUTSCHLAND (Mainz) - Der Verband der Prädikatsweingüter (VDP) hat in den letzten Wochen in drei Regionen fünf Betriebe neu aufgenommen. Einen besonders tiefen Schluck nahmen dabei die Württemberger, auf die allein drei Neuaufnahmen entfielen, nämlich die Weingüter Beurer (Kernen-Stetten), Heid (Fellbach) und Kistermacher-Hengerer (Heilbronn).

 

„Wir haben diese Betriebe und ihre Erzeugnisse mehrfach und gründlich geprüft, beim Wein auch im Vergleich mit den etablierten Häusern. Dabei konnten wir erfreut feststellen, dass die Qualität stimmt und die Dynamik und Schaffensfreude der Winzer gut zu uns passen. Sie werden unseren Regionalverband bereichern“, ist sich Gert Aldinger, der Vorsitzende des VDP Württemberg, sicher.

Dass Tradition kein wichtiger Faktor für eine Aufnahme ist, wird am Beispiel Beurer und Heid deutlich. Heids Familie startete zwar schon 1699 mit Weinbau, aber Markus Heid hat sich erst in den letzten Jahren vom Geheimtipp zum renommierten Erzeuger vor allem von Rotwein gemausert. Weinbautechniker Jochen Beurer begann 1997 als „Garagenwinzer“ und verschrieb sich in den letzten Jahren der Biodynamie. In Hans Hengerers Familie reicht der Weinbau bis ins Jahr 1418 zurück. Er war ein Weilchen in Südafrika tätig und ist, wie Beurer und der schon länger dem VDP angehörende Rainer Wachtstetter aus Pfaffenhofen auch Mitglied des Quintetts „Junges Schwaben“. Mit den drei Neuen hat der VDP Württemberg jetzt 18 Mitglieder.

Fast doppelt so stark ist der „Große Ring“ des VDP Mosel-Saar-Ruwer mit nunmehr 33 Mitgliedern. Neu in den Ring-Reihen ist das Weingut Peter Lauer aus Ayl an der Saar, ein seit 1830 bestehendes Familienweingut mit besten Riesling-Steillagen. Eigentümer ist Florian Lauer, der 2005 die Verantwortung übernahm und seitdem mit feinherben und trockenen Weinen glänzt.

Der fünfte Neuling im VDP kommt aus dem Rheingau mit dem Weingut F.B. Schönleber. Inhaber und Betriebsleiter sind Bernd und Ralf Schönleber. Die beiden arbeiten seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau. „Seit Mitte der neunziger Jahre gab es hier keinen schwachen Jahrgang“, attestierte der Gault Millau den Schönlebers. Eine Aufnahme wäre also eigentlich schon früher fällig gewesen.

Das Weingut ersetzt gewissermaßen einen Traditionsbetrieb, der durch einen am 1. März vollzogenen Besitzerwechsel gemäß den VDP-Statuten zumindest ein Weilchen nicht mehr Mitglied sein kann. Die Pfälzer Brüder Lergenmüller, die das Weingut Schloss Reinhartshausen übernahmen (YOOPRESS berichtete: "Neue Herren auf Schloss Reinhartshausen"), hoffen allerdings, dass sie nach einer „Probezeit“ wieder in den Schoss des VDP springen dürfen.

Interessant ist die allgemeine Mitgliederentwicklung im VDP. 1990 waren 161 Güter dabei. Nach den aktuellen Neuaufnahmen sind es 201, obwohl 78 Betriebe den Verband verlassen haben, manche nicht ganz freiwillig. In gut 20 Jahren gab es also offenbar viel Bewegung in der deutschen Weinszene.