Caiarossa – sieben Rebsorten für eine Aromenvielfalt

14.11.2012 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Riparbella) - Cabernet Franc, Merlot, Petit Verdot, Syrah und Alicante und dann noch Cabernet Sauvignon und eine Prise Sangiovese. Ein wie ein Puzzle zusammengesetztes Mosaik, das im Glas eines der orginellsten Buketts der toskanischen Küste ergibt. Zuerst entfalten sich in der Nase frische Heidelbeeren und Crème de Cassis und gleich danach öffnen sich warme Brombeernoten und süße Gewürztöne und als Finale ein Hauch von Lakritze gepaart mit einer unverwechselbaren Mineralität.

 

Dieses „kleine“ rote Juwel trägt die Handschrift von Dominique Genot, dem Önologen des Weinguts Caiarossa im Hinterland von Cecina (Provinz Livorno), nur wenige Kilometer vom Meer entfernt. Arrondiert um die Kellergebäude liegen die 16 Hektar Weinberge, die seit mehr als 10 Jahren biodynamisch bewirtschaftet werden.

“Unter praktischen Gesichtspunkten”, erklärt Alexander Van Beek, Generaldirektor (zuständig außer für Caiarossa auch für Château Giscours und Château du Tertre im Margaux) bedeutet das, zu versuchen, von der Pflanze eine große Ausgewogenheit zu erhalten, indem man nur auf die Kraft der Natur setzt. „Damit erzielen wir ausgezeichnete Resultate hinsichtlich Komplexität und Geschmacksspektrum, aber natürlich ist der Zeitaufwand im Weinberg wesentlich höher als im traditionellen Weinbau”.

Nach den Prinzipien des biodynamischen Anbaus ist z.B. nur Schädlingsbekämpfung mit einer geringen Dosis von Kupfer und Schwefel mit Infusionen von Brennessel, Weide, Kamille und Schachtelhalm zulässig, und die Düngung ist begrenzt auf die Verwendung von direkt im Betrieb erzeugtem Kompost. Die kontinuierliche, manuelle Pflege des Weinbergs bietet der Rebe die beste Unterstützung.

2008 erfolgte die Lese - natürlich von Hand - in den Monaten September und Oktober (nach einem extrem heißen und trockenen Sommer) und in den Keller eingebracht wurden gesunde, reife Trauben mit hohen Extraktwerten. Die Beeren wurden erstmals bereits am Stock verlesen, danach noch zweimal am Sortiertisch und dann Rebsorte für Rebsorte, Parzelle für Parzelle separat vinifiziert in mit Glas ausgekleideten, einzelnen Zementbottichen oder in Eichenholzfässern.

Die Reifelagerung dauerte circa 18 Monate in Barriques und Tonneaux und weitere 6 Monate in Zementbottichen. Erst nach der Verfeinerung auf der Flasche (mindestens 12 Monate) kommt der Wein auf den Markt.