Deutscher Rotweinpreis: Große Weine, große Gala am 26. November in Fellbach

11.11.2011 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Fellbach) - Stolzes Jubiläum: Zum 25. Mal seit 1987 führte das Weinmagazin VINUM den Wettbewerb um den Deutschen Rotweinpreis durch und kommt zur Feststellung, dass sich in diesem knappen Vierteljahrhundert enorm viel in der hiesigen Rotweinszene verändert hat. Vor allem eines: Die Winzer sind auf breiter Front deutlich besser geworden und befinden sich in der Spitze durchaus mit den internationalen Größen auf Augenhöhe!

 

Die Entwicklung beim deutschen Rotwein wird auch durch die Zahl der Anstellungen deutlich. Beim ersten Wettbewerb wurden lediglich 300 Weine angestellt, in diesem Jahr gab es mit knapp 1700 Anstellungen einen neuen Rekord. Die meisten Weine kamen aus dem Jahrgang 2009, aber auch 2008 war gut dabei. Der Löwenanteil entfiel auf Spätburgunder und die stark gewordenen Cuvées. Wichtig im Gegensatz zu anderen Prämierungen: Bei VINUM ist die rote Elite fast vollständig dabei, wird aber hartnäckig bedrängt von eindrucksvollen Newcomern. Nachzulesen ist das auch in der aktuellen Ausgabe von VINUM und der folgenden Nummer Ende November.

17 Topweine, verteilt auf acht Kategorien, werden am Samstag, 26. November in Fellbach ausgezeichnet. Zunächst präsentieren die erfolgreichen Winzer am Nachmittag in der Alten Kelter ihre Spitzenweine sowie weitere Gewächse aus ihren aktuellen Kollektionen (13-17 Uhr, Tageskasse 20 Euro). Um 18.30 Uhr werden dann die Türen für den festlich gedeckten Bereich der Alten Kelter für die abendliche Gala geöffnet (148 Euro).

Dabei sind - neben einem prominenten Ehrengast, EU-Kommissar Günther Oettinger - namhafte Betriebe mit viel Reputation, ebenso aber junge Senkrechtstarter. Bei Spätburgunder lautet die Reihenfolge Weingut Meyer-Näkel aus Dernau (Ahr) vor Schumacher, Herxheim am Berg (Pfalz) und Kopp, Sinzheim-Ebenung (Baden). Ewald Kopp kommentierte seinen 3. Rang hochzufrieden: „Da ist noch Spielraum nach oben.“

Die zahlreich angestellte Sorte Lemberger sieht fast zwangsläufig zwei Württemberger vorn: Sieg für das Staatsweingut Weinsberg, zweiter Platz für Dautel aus Bönnigheim. Bei den klassischen deutschen Sorten lagen zwei St. Laurent in Front: Braunewell aus Essenheim (Rheinhessen) sicherte sich Rang eins vor dem Kallstadter Landhaus Kronenberg (Pfalz). Bei den unterschätzten Sorten gewann Seeger aus Leimen (Baden) mit einem Schwarzriesling vor einem Portugieser von Werner, Ingelheim (Rheinhessen). Bei den Neuzüchtungen setzte sich Jürgen Ellwanger, Winterbach (Württemberg) vor Schroth, Asselheim (Pfalz) durch. Bei Edelsüß gab es einen Doppelsieg für Frey aus Essingen (Pfalz) mit Beerenauslesen vom St. Laurent und Cabernet Sauvignon.

Zwei Brüder aus der Pfalz sind in diesem Jahr die großen Absahner: Steffen und Andreas Rings aus Freinsheim dominierten die Kategorien Internationale Klassiker (mit einem Syrah) und Cuvées (mit einem 2009er). Nach ihnen liefen ein: Metzger, Asselheim (Pfalz) mit einem Cabernet Sauvignon und Haidle, Kernen-Stetten (Württemberg) mit einem Wein, der den kuriosen Namen Ypsilon trägt.

Am Abend gibt es nicht nur ein exquisites Fünf-Gang-Menü mit begleitenden Topweinen, sondern auch die Kür eines vorläufig geheimnisvollen „Roten Riesen“, ein Winzer, der über etliche Jahre hinweg Spitzenweine erzeugte. Außerdem versteigert VINUM einige „rote Legenden“ aus dem Kreis der Gewinner für einen wohltätigen Zweck. Durch den Abend führt Petra Klein von SWR1. 

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