Künast unterstützt Pro-Mosel im Protest gegen Hochbrücke

25.08.2010 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Ürzig) - Auf der jüngsten Veranstaltung von Pro-Mosel unter dem Motto „330.000.000 € - (er)sparen wir uns den Hochmoselübergang" unterstützte die Grünen Fraktionschefin Renate Künast erneut die Proteste gegen den Bau des geplanten Hochmoselübergangs, die umstrittene 25 Kilometer lange Kraftfahrtstraße durch die Moselhöhen und das Mittelmoseltal.

 

Der Nachmittag begann bei strahlendem Sonnenschein mit einer Schifffahrt von Bernkastel aus, vorbei an der längsten Riesling-Steillage der Welt, an Sonnenuhren, zwei Himmelreich-Lagen und dem heiligen Kunibert, vorbei an Kulturdenkmälern, wie Kloster Machern und der römischen Kelter vor Ürzig. Weder Betonpfeiler noch Baulärm störten die Idylle - so kennt man die Region von Filmen wie "Moselbrück" oder "Moselfahrt aus Liebeskummer" her.

Mitten in dieser Bilderbuchkulisse, welche auf extreme Weise vom Brückebau gefährdet wäre, bekräftigte Pro-Mosel die Entschlossenheit, den Protest fortzusetzen und auf ein Ende der Bautätigkeit zu drängen. Aktivisten und Politiker waren sich einig, dass das Projekt nicht nur der Kulturlandschaft und dem Wein großen Schaden zufügen würde, sondern zudem noch veraltet und verkehrspolitisch unangemessen ist. "Wir werden auch auf Bundesebene alles unternehmen, um diesen Bau zu verhindern", sagte Renate Künast unter dem Applaus der Gäste.

Ortskundige der Bürgerinitiative Pro-Mosel nutzten die Gelegenheit gegenüber Renate Künast, Medienvertretern und angereisten Gästen, darunter Dr. Erwin Manz, Geschäftsführer des BUND Rheinland-Pfalz, Mario Pott, Vorsitzender des VCD im Land sowie Ecovin-Bundesgeschäftsführer Ralph Dejas deutlich zu machen, wie das Mammutprojekt diese Augenweide zerstören würde und wie die vierspurige Trasse über die Moselhöhen verlaufen soll mit dem Risiko, den Weinbergen das Wasser abzugraben.

Verschiedene Aktionen begleiteten den rundum gelungenen Aktionstag. Auf einer Weinbergs-Schiefermauer wurde bei der Vorbeifahrt die Inschrift "Die Mosel weint - Bildung statt Brücke" sichtbar. Mit einem Sprechchor "Brückenbau - Gelderklau", Transparenten, Fähnchen und T-Shirts wurde Frau Künast von Moselanern an der Anlegestelle in Ürzig begrüßt. Höhepunkt der Veranstaltung war letztlich eine spektakuläre Ballon-Aktion mit anschließender Übergabe eines "Sparpakets" durch die Bürgerinitiative Pro-Mosel.

Renate Künast und Grünen-Bundestagsmitglied Ulrike Höfken verurteilten das Projekt und die hier federführende Landesregierung mit ihren Abschlussworten. "Ökologisch verheerend, auch im Hinblick auf die Zerstörung des Naherholungsgebietes Moselsporn, und ökonomisch unverantwortlich," fasste Künast die wesentlichen Ablehnungsgründe zusammen und kündigte an, bei den anstehenden Haushaltsberatungen im Bundestag zu beantragen, die öffentlichen Mittel für das Projekt nicht freizugeben. 

Das könnte Sie auch interessieren