Wissenschaftler entdecken chemischen Fingerabdruck des Weins
24.01.2009 - arthur.wirtzfeld
AUSTRALIEN - Die Wissenschaftler Alex Martin und John Watling vom Center für forensische Wissenschaften West Australiens haben mit der Massenspektrometrie* auf chemischem Weg den "Fingerabdruck" von 400 australischen Weinen nachgewiesen. Der "Fingerabdruck" besteht im Wesentlichen aus der Konzentration von mehr als 60 Spurenelementen. Die Zusammensetzung bzw. Kombination der Spurenelemente ist abhängig vom Boden, den Wachstumsbedingungen der jeweiligen Region und letztlich der Rebsorte. Nur wenig, und demnach vernachlässigbar, beeinflussen Weinbereitung, Transport und Lagerung die Spurenelemente, resümieren die beiden Wissenschaftler.
Weine einer bestimmten Rebsorte einer bestimmten Anbauregion haben daher sehr ähnliche chemische "Fingerabdrücke" und unterscheiden sich wesentlich von Weinen der gleichen Rebsorte aus anderen Anbauregionen. Martin und Watling beginnen nun aufgrund ihrer Forschungsergebnisse und -methoden den Aufbau einer weltumspannenden Datenbank. Ziel soll es später sein, einen unbekannten Wein, anhand seines Fingerabdrucks im Abgleich mit den ermittelten Einträgen der Datenbank eindeutig einer Anbauregion zuzuweisen. Dabei soll eine Eingrenzung innerhalb eines Umkreises von 20 km in einer bestimmten Region möglich sein.
*Massenspektrometrie: In der Chemie dient die Massenspektrometrie als Analyseverfahren zur Bestimmung chemischer Elemente oder Verbindungen. Für einen Analyten (die zu testende Substanz) wird die Häufigkeit, mit der geladene Moleküle (Ionen) und deren Massenfragmente auftreten, bestimmt. Die Massenspektrometrie ist eine wichtige Methode der analytischen Chemie bei der Aufklärung der Struktur und Zusammensetzung von Verbindungen und Gemischen.