Teobaldo Cappellano verstorben

24.02.2009 - arthur.wirtzfeld

ITALIEN (Piemont) - Die italienische Weinszene verliert mit dem Tod von Teobaldo Cappellani einen ihrer eigensinnigsten aber auch einen ihrer größten Weinbauer. Er war Traditionalist, Erzeuger von Barolo und Mitbegründer der Vini Verci (echter Wein) Bewegung. Als unermüdlicher Aktivist propagierte er Zeit seines Wirkens als Weinmacher die traditionellen Methoden der Barolo-Herstellung.

 

Zusammen mit Beppe Rinaldi und dem bereits verstorbenen Bartolo Mascarellt bezeichnete sich das Trio als die "Letzen Mohikaner" und traten entschlossen dafür auf, den Barolo klassisch zu vinifizieren. "Traditionelle Methoden sind Provinzialismus, na und?" sagte provokant Cappallano in einer Gesprächsrunde und erläuterte:  "Meiner Meinung nach unterscheiden wir uns mit unserer Art der Erzeugung von Weinen, von denen die anderswo praktiziert werden und das ist genau der Grund, warum unsere Weine von den Verbrauchern gekauft werden.

Seine "komplizierten" Barolos wurden nur in kleinen Mengen produziert. Besonders begeht von internationalen Weinliebhabern und Sammlern war sein Barolo Otin Fiorin Piè Franco, dessen Traubenmaterial von ungepfropften Weinreben stammen. Wenn Journalisten und Weinkenner ihn fragen, ob er keine Angst vor Reblausbefall (Viteus vitifoliae) seiner Rebkulturen habe, pflegte er zu antworten: "Zu mindestens kann ich danach behaupten, dass ich bis dahin Freude an der Weinbereitung hatte und diese Weine meinen Kunden ebenfalls Freude bereitet haben".

Teobaldo Cappellani, ein durchaus respektierter und sicherlich auch berühmter Erzeuger und unermüdlicher Kämpfer seiner Methoden zur Herstellung  von traditionellem Barolo wurde 65 Jahre alt. 

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