Riedel opfert Riedlhütte

DEUTSCHLAND (Riedlhütte) - Der österreichische Weinglas-Pionier Riedel mit Sitz in Kufstein macht sich in Bayern erneut unbeliebt. Im September 2004 hatte das Unternehmen die Nachtmann-Gruppe in der Oberpfalz übernommen, die einige Jahre mit Spiegelau-Glas ein harter Konkurrent auf dem Weinglas-Sektor war. Damals fielen bereits etliche Arbeitsplätze weg. Die jetzige Konjunkturkrise machte nun offenbar eine weitere Zäsur notwendig.

Zum Jahresende soll das Werk Riedlhütte im Landkreis Freyung-Grafenau (Bayerischer Wald) den Betrieb einstellen. Etwa 200 Arbeitsplätze werden damit in dem strukturschwachen Gebiet wegfallen. Kein Wunder, dass der Bürgermeister der angrenzenden Stadt Spiegelau, Josef Luksch, von einer "Katastrophe für die Region" sprach.

Nach Unternehmensangaben wird Nachtmann die anderen Standorte in Amberg, Weiden, Neustadt und Frauenau nicht aufgeben. Für Riedlhütte werden "sozialverträgliche Lösungen" versprochen. Man wolle durch die Schließung nach Worten von Geschäftsführer Alois Kaufmann "die Herausforderung der Krise meistern und gestärkt in die Zukunft blicken". Ein schwacher Trost für die Mitarbeiter der Riedlhütte.