PINOT-DAY mit Potential zum trendigen Weinevent

DEUTSCHLAND (Biebertal) - Den Dünsberg (Hausberg von Biebertal) mit 500 Metern im Rücken, initiierte und organisiert nun der (ehemalige) Leistungssportler und Pinot Noir - Liebhaber Jochen Rudolf Leeder den 1. Pinot-Day. Als ehemaliger Sportler, der sich selbst nur über den Erfolg definierte, habe er in Südtirol die Weinberge mit Speedskates durchfahren, aber keinen Blick für die Landschaft und den Wein gehabt. Das soll sich nun ändern.

Auf seiner Webseite (www.sport-und-wein.de) erklärt Leeder, verheiratet und Vater eines Sohnes, den Zusammenhang zwischen seinen noch sportlichen Aktivitäten und dem Wein. Er selbst bezeichnet sich als Genießer mit moderatem Weingenuss, der bewusst sportlich unterwegs ist, sich aber von seinem Hobby nicht einvernehmen lässt.

Anlässlich des von Ihm ins Leben gerufenen Piont-Day, der am Samstag, 13. Juni in Biebertal erstmals stattfindet, sprachwn wir mit Jochen Rudolf Leeder über diesen Event:

YOOPRESS:Du veranstaltest am kommenden Samstag den Pinot-Day. Was ist ein Pinot-Day?

Leeder: Der Pinot-Day ist in seinem ersten Jahr ein privates Bloggerevent, auf dem Weinfreunde einen 10 km Lauf absolvieren. Während des Laufs besteht an vier Verpflegungsstationen die Möglichkeit, gesponserte Pinot Noirs zu verkosten. Anschließend werden bei dem Pinot Kultfilm 'Sideways' in geselliger Runde Pinots Noirs aus aller Welt verkostet und hoffentlich darüber philosophiert, wie die Teilnehmer diesen Tag erlebt haben und wie spannend guter Pinot Noir besonders aus Deutschland sein kann.

YOOPRESS:Und die Weinfreunde, also die Teilnehmer, sind das Deine Freunde oder wie hast Du die sportiven und vinofilen Mitstreiter erreicht?

Leeder: Der Pinot Day ist ein reinrassiges Web 2.0 Event, das nur durch Blogger und Twitterer bekannt gemacht wurde. Natürlich sind auch Freunde und Bekannte dabei. Aber viele Unbekannte nehmen teil, eben Leute aus der Blogger und Twitter-Szene. Mit dem Pinot-Day will ich der deutschen Weinszene ein Bespiel geben. Ich denke, dass viele Winzer und Weinhändler daran interessiert sind, wie sich Veranstaltungen dieser Art dazu eignen, neue Kunden zu gewinnen.

YOOPRESS:Deine Idee hat ohne Frage das Potential, einen Trend zu begründen. Wie kamst Du darauf?

Leeder: Die Idee zu diesem Event ist relativ leicht erklärt. Ich nehme dieses Jahr am Medoc Marathon teil und da kam mir der Gedanke, warum gibt es solche Veranstaltungen eigentlich nicht in Deutschland? Sind die deutschen Weingüter zu unbeweglich in solchen Dingen oder hat schlichtweg noch niemand probiert, eine solche Veranstaltung aufzuziehen. Ich denke, dass bisher einfach noch niemand wirklich an die Weingüter herangetreten ist, um in Kooperationen eine Sport- und Wein-Veranstaltung durchzuführen. Mir ist wichtig, dass es eine Veranstaltung wird, die den Genuss am Wein und den Spaß an der Bewegung in den Vordergrund rückt. Ein Besäufnis auf Laufschuhen soll es auf jeden Fall nicht werden.

YOOPRESSWillst Du mal aus einer Laune  heraus oder wegen eines verwegenen Gedankens den Pinot-Day durchführen oder soll es gar ein zweiter 'Medoc-Marathon' werden?

Leeder: Sicherlich kann ich diese Frage leichter beantworten, wenn der erste Lauf vorüber ist und in die Gesichter der Teilnehmer und Sponsoren schauen kann. Prinzipiell soll es diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr geben. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das breitensportbegeisterte Deutschland einen Weinmarathon in schöner Umgebung gut annehmen würde.  Ich würde es aber gerne auf der Basis eines Web 2.0 Events wachsen lassen, da ich hier eine kommunikative Zukunft sehe und es mir persönlich mehr Spaß macht, den Event in dieser Art aufzuziehen, auch wenn das Twittern auf Dauer anstrengend werden kann.

YOOPRESS:Wer macht bei diesem Lauf mit?

Leeder: Im Vergleich zum Medoc Marathon, an dem in erster Linie „richtige“ Marathonläufer teilnehmen, spricht der Pinot-Day nach den bisherigen Anmeldungen zu urteilen mehr die Weinfreunde als die echten Läufertypen an. Dies liegt aber sicherlich daran, dass ich in Läuferkreisen in diesem Jahr bewusst keine Werbung gemacht wurde, was sich aber ändern kann. Das kann man nach dem ersten Pinot-Day immer noch entscheiden.

YOOPRESS:Du warst oder bist noch Leistungssportler. Wie vereinst Du Deinen Sport mit dem Genussgedanken?

Leeder: Ich war Leistungssportler, nun bin ich zwar regelmäßig aber nur noch 3-4 mal pro Woche sportlich unterwegs. Als Mensch, der seinen Körper sehr gut zu kennen glaubte, war es für mich immer wichtig gesund zu Leben. Und gesund leben bedeutet für mich, sich insgesamt wohl zu fühlen, in seinem Umfeld, mit seinen Freunden und der Familie. Wenn man permanent das Gefühl hat, etwas beweisen zu müssen, dann macht das eher krank, trotz täglichem Sport, abstinentem Leben und gesunden Lebensmitteln. Wer seinen Körper durch Sport des Öfteren an seine Grenzen bringt, wird sehr sensibel in Sachen Gesundheit, da der kleinste Windhauch mit verschwitztem Radshirt schon einen Schnupfen bringen kann. An dieser Grenze, an der man sich mit Recht Fragt `Ist das noch Gesund?´, bewegt sich permanent der Hochleistungssport. Doch wer glaubt, dass deswegen alle Hochleistungssportler abstinent leben, der täuscht sich. Auf Dauer hält man dass einfach nicht durch, denn etwas Genuss muss einfach sein.

YOOPRESS:Also Du hast den Genuss nicht verloren oder wiedergefunden?

Leeder: Nun, nachdem meine Zeit des Leistungssports vorbei war, hat für mich ein neuer nicht minder schöner Lebensabschnitt begonnen. Obwohl ich mich immer noch ertappe mal zu sehen, was körperlich so möglich ist, stelle ich dabei fest, dass mir jetzt besonders die längeren Strecken Spaß machen. Aber ich möchte mich nicht mehr quälen und da bin ich beim Punkt: Schneller hastiger Sport, der den Körper dazu bringt die weiße Fahne zu wedeln, passt nicht mehr zu meinem neuen Genussgefühl, passt nicht zum Genuss eines Weines.

YOOPRESSz:Moment, was hat Sport mit Wein zu tun?

Leeder: Lockerer Ausdauersport, den man so genießt, wie eine schöne fruchtige Pinot Noir Geschmacksexplosion. So wie ich beim Laufen die natürlichen Gerüche jetzt war nehme, haben auch Sekundäraromen beim Wein nun für mich wieder eine Chance, wenn denn welche vorhanden sind. Ich achte speziell beim Weingenuss und besonders bei meinem Lieblingswein Pinot Noir eher auf die Aromen und weniger darauf, ob im Kopf der Alkohol schon angekommen ist. Sport und Wein, das ist dann fein, wenn man es nicht übertreibt. Moderater Ausdauersport 3-4 mal pro Woche passt ideal zum moderaten Weingenuss und da dürfen es dann ruhig die richtig guten Weine sein.

YOOPRESS: Was fasziniert dich gerade an der Sorte Pinot Noir?

Leeder: Ich liebe diese Rebsorte, weil Sie eine extravagante Persönlichkeit besitzt und besonders zu einem solchen Event passt.

YOOPRESSz:Davon werde ich mich live überzeugen, denn ich laufe am Samstag beim Pinot-Day mit. Verrate mir noch bitte, welche Weine gibt es zu verkosten?

Leeder: Na, nicht so neugierig (lacht). Ich möchte den Teilnehmern nicht die Freude und Überraschung  nehmen, aber es werden sehr gute Pinot Noirs zu verkosten sein, wirst schonen sehen.

YOOPRESS: Danke, Jochen, für das Gespräch. Wir sehen uns dann am  Samstag beim 1. Pinot-Day.