FACE: Wirkung klimatischer Veränderungen auf Pflanzen erforschen
29.07.2009 - arthur.wirtzfeld
DEUTSCHLAND (Wiesbaden / Geisenheim) - "Geisenheimer FACE für Sonderkulturen" ist der Name des Großprojekts, das an der Forschungsanstalt Geisenheim aufgebaut werden soll: FACE steht für "free carbon dioxide enrichment" und beschreibt eine Versuchsinfrastruktur, bei der im Freiland unterschiedliche Umweltbedingungen simuliert werden sollen.
Wissenschaftler aller Länder, in denen Sonderkulturen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, halten ein solches System für unabdingbar, um die Wirkung bevorstehender klimatischer Veränderungen abschätzen zu können. Ein vergleichbares System für Reben, Obst, Gemüse und Zierpflanzen existiert weltweit bisher nicht.
Das Land fördert dieses Vorhaben mit einer einmaligen Anschubfinanzierung von insgesamt einer Million Euro für die Jahre 2009 bis 2011. Diese Mittel fließen unter dem Dach des Forschungsförderungsprogramms LOEWE.
Staatssekretär Gerd Krämer überreichte bei einem Besuch der Forschungsanstalt heute den Bewilligungsbescheid. "Das Konzept dieses Projekts ermöglicht die Einbindung fast aller Fachrichtungen am Standort Geisenheim und gewährleistet damit einen hohen Grad an Interdisziplinarität, die alle Ebenen vom Gen bis zum Ökosystem erfasst", hob der Staatssekretär hervor. "FACE dient der Entwicklung nachhaltiger Konzepte. Es soll sich zu einer weltweit einmaligen Wissenschaftsplattform mit klarem Alleinstellungsmerkmal im Bereich der Sonderkulturen und mit hoher Attraktivität für andere Forschungsgruppen entwickeln und dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Vielzahl an Themen zur Profilierung bieten."
Der Direktor der Forschungsanstalt Geisenheim, Prof. Dr. Hans Reiner Schultz, sagte: "Das Projekt ist eine große Herausforderung für den Standort, aber auch eine einmalige Chance. Alleine die Tatsache, dass das Projekt mit allen Fachgebieten gemeinsam entwickelt wurde zeigt die Bereitschaft gemeinsam zukunftsorientiert zu arbeiten."
FACE bietet gleichzeitig die Chance, die Zusammenarbeit der Forschungsanstalt Geisenheim mit verschiedenen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu intensivieren. Mit Hilfe der befristeten Anschubfinanzierung soll die Vernetzung der Hochschulen untereinander und insbesondere die Vernetzung mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Partnern aus Wirtschaft und Praxis gefördert werden. Die Mittel sind bestimmt für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur sowie für wissenschaftliches und nicht-wissenschaftliches Personal.