Vor Riesling Gipfel: Kennzeichnung für Rieslinge gefordert

05.08.2008 - arthur.wirtzfeld

USA (Michigan) - Kurz vor dem 3. Michigan Riesling Gipfel bekräftigt die International Riesling Foundation (IRF) ihre Forderung nach einer weltweiten geschmacklichen Kennzeichnung von Weinen der Rebsorte Riesling.

 

Das Problem ist bekannt. Außerhalb Deutschlands wird der Riesling von den Verbrauchern viel zu oft verkannt. Diese wissen, wenn Sie einen Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Pinot Grigio im Restaurant bestellen, was auf sie zukommt und daher geraten sie selten in Verlegenheit. Auch für Kellner und sogar Experten mancherorts gleicht die Auswahl eines Rieslings einem "schwarzen Loch" in das sie fallen können.

Der Grund…? Ganz einfach, Zucker.

Zu mindestens die meisten Verbraucher, beispielsweise in Amerika und besonders in Asien, haben gehört, das Riesling ein süßer Wein sei. Und süßen Wein zu Sushi, zu Suppen, zu Meeresfrüchten oder zu Pasta zu bestellen, dass wissen Sie, ist nicht die richtige Wahl. Anders wird es aber auch peinlich, wenn Sie gezielt Riesling zu süßen Desserts bestellen und dann erstaunt feststellen, dass der Riesling so richtig trocken sein kann.

Um diesem Problem weltweit aktiv entgegen zu wirken fordert die IRF nun deutlicher als bisher eine Geschmackskennzeichnung von Rieslingen. Vorgeschlagen werden Kennzeichnungen wie "dry", "off-dry" oder "sweet", um es den Verbrauchern zu ermöglichen, die jeweiligen Rieslinge zu erkennen und einschätzen zu können. "Wir wollen, dass bei der von uns angestrebten Kennzeichnung nicht nur der reine Restzuckergehalt beachtet, sondern auch die Säure und weitere Werte des Weines berücksichtigt werden" so ein Sprecher der IRF vor dem 3. Michigan Riesling Gipfel.

Unterstützt wird die IRF dabei federführend von dem US-amerikanischen Weingut Chateau Sainte-Michelle und dem deutschen Moselwinzer Ernst Loosen. Beide wissen weltweit namhafte und rennomierte Erzeuger hinter sich, darunter Pierre Trimbach (Frankreich / Elsass), Fred Loimer (Österreich) und Stephen Henschke (Australien). Auch Wein-Journalisten und Schriftsteller engagieren sich unterstützend, darunter Tom Stevenson aus Großbritanien und Paul Gregutt aus den USA (Seattle). Den 3. Michigan Riesling Gipfel moderiert der britische Weinautor Stuart Pigott, der sich ebenfalls für die Forderungen der IRF stark macht.