Umfassendes Werk der Rebzüchtung: Geisenheimer Rebsorten und Klone

21.10.2009 - arthur.wirtzfeld

DEUTSCHLAND (Geisenheim) - Seit Gründung der Geisenheimer Forschungsanstalt im Jahre 1872 wird Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich der Rebenzüchtung und Rebenveredlung betrieben. Nun sind die Geisenheimer Berichte Band 67 erschienen. Das Buch beginnt mit einem kurzen Abriss zur Geschichte und Entwicklung des Fachgebietes Rebenzüchtung und Rebenveredlung der Forschungsanstalt Geisenheim. Begriffe wie Erhaltungszüchtung, Klonenselektion und rebengenetische Ressourcen werden ausführlich erklärt. Auch wird auf die Bedeutung der Virustests im Zuchtbetrieb eingegangen und deren Vorgehensweise erläutert.

 

Sehr ausführlich werden die von Geisenheim züchterisch betreuten Sorten beschrieben und die Charakteristiken der verschiedenen Klone herausgestellt. Die Leistungseigenschaften von 23 Weißwein- und 13 Rotweinsorten und deren Klone bezüglich Ertrag, Mostgewicht, Säure und Botrytisrisiko werden in Form eines Balkendiagramms dargestellt. Grundlage hierfür bildeten die langjährigen Mittelwerte, welche auf den betriebseigenen Rebflächen des Fachgebietes erhoben wurden. Zur besseren Veranschaulichung und Vergleichbarkeit wurden diese in Prozentwerten ausgedrückt und zueinander in Relation gesetzt.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Geschichte der Unterlagenzüchtung, wie auch die aktuelle Kreuzungszüchtung und Standorteignungsprüfung von Unterlagsreben, welche einen wichtigen Bestandteil der Forschungsarbeiten darstellen. Es stehen der Praxis insgesamt 13 Unterlagssorten und deren Klone zur Verfügung, die von Geisenheim erhaltungszüchterisch bearbeitet werden.

Herkunft, Ampelographie, Eigenschaften, Anbaueignung und Verwendung werden für die Ertrags- und Unterlagssorten eingehendst erläutert. Dabei hat die vorliegende Publikation zum Ziel, den aktuellen Entwicklungsstand der in Geisenheim gezüchteten und selektionierten Rebsorten und Klone und deren Eigenschaften detailliert aufzuzeigen und ist damit auch als Nachschlagewerk sowohl für die Praxis als auch für Studierende und Fachleute des Weinbaus gedacht.

Das 156 Seiten umfassende Werk ist darüber hinaus mit 13 Schwarzweiss- und 221 Farbabbildungen illustriert. Autoren: Joachim Schmid, Frank Manty und Bettina Lindner.