Umbrien: Noblesse im Herzen Italiens
Rebfläche
16 500 Hektar
Produktion
690 000 Hektoliter
Top 3-Traubensorten
Sagrantino, Sangiovese, Grechetto
Weinart
fruchtige und würzig-langlebige Rotweine, mineralische, reifefähige Weissweine
Die sanfte Landschaft von Umbrien zählt zu den reizvollsten Regionen Italiens: Liebliche Seen gehören ebenso dazu wie hohe Berge, geschichtsträchtige Städte und natürlich viele Olivenhaine und Rebberge. In einem dieser Gebiete, wo Oliven und Reben in perfekter Eintracht gedeihen, unweit der Heimatstadt des heiligen Franziskus, Assisi, wird ein besonders nobler Rotwein gekeltert, der auch den Vergleich mit den Grössen des Piemont und der Toskana nicht scheuen muss: der Sagrantino di Montefalco.
Geschichte
Etrusker und Umbrier waren die Ersten, die hier vor 3000 Jahren Rebstöcke anpflanzten. Später war die Region vor allem für den Weisswein Orvieto bekannt, für den selbst Papst Gregor XVI. schwärmte. Den Orvieto gibt es auch heute noch – er wird Trebbiano, Verdello oder Canaiolo Bianco genannt –, aber Umbrien ist heute in erster Linie für seine charaktervollen Rot- und Weissweine bekannt.
Geografie
Eine der wenigen Regionen Italiens ohne Küstenanteil: Das teils hügelige, teils gebirgige Umbrien wird von der Toskana, Latium, den Abruzzen, Marken und der Emilia-Romagna begrenzt. Hauptstadt ist Perugia.
Klima und Boden
Mit ihren lehmig-kalkhaltigen Böden ist die Region perfekt für den Rebbau geeignet. Spezielle mediterrane Mikroklimata im Einflussbereich des Trasimener Sees im Osten und im Tibertal sorgen für ein optimales Ausreifen der Trauben.
Anbaugebiete und Rebfläche
Knapp 60 Prozent der 16 500 Hektar Rebfläche sind mit roten Reben bestockt, vor allem rund um Montefalco und am Trasimener See. Die autochthone rote Rebsorte Sagrantino wächst rund um das Städtchen Montefalco und bringt dort vielschichtige kräftige Weine hervor. Liebhaber von harmonischen Rot- und Weissweinen kommen in den Colli Perugini, den Hügeln rund um die Hauptstadt Perugia, auf ihre Kosten. Und bei Todi – südlich von Montefalco – gedeiht die autochthone weisse Varietät Grechetto hervorragend.
Weine und Produktionsmenge
Die spät reifende Sagrantino-Traube ergibt auf lehmig-kalkhaltigen Böden rund um Montefalco und ein paar Nachbargemeinden kernige, gerbstoffreiche und langlebige Weine. Ob des Erfolges des trockenen Sagrantino ist der Passito etwas ins Hintertreffen geraten: Der Süsswein wurde einst in den bäuerlichen Betrieben rund um Montefalco aus angetrockneten Trauben gekeltert und erstmals zu Ostern – zum Lamm – getrunken.