Hermitage

Rebfläche

130 Hektar

Produktion

6 Millionen Flaschen

Top 3-Traubensorten

Syrah, Roussanne, Marsanne

Weinart

Vollmundige, gut strukturierte Rotweine und trockene Weissweine

Ritter Gaspard de Sterimberg soll während der Religionskriege ziemlich gewütet haben. Doch das ist längst vergeben und vergessen: Schliesslich tat er auf dem Hermitage-Hügel über dem nördlichen Rhônetal in einer kleinen Einsiedelei Busse und wurde so ganz nebenbei zum Ziehvater und Schutzpatron beeindruckender Rot- und Weissweine, die zu den eigenständigsten, mächtigsten, geheimnisvollsten, würzigsten Rebensäften der Welt gehören.

Geschichte

Die Weine aus Vienne, wie die heutigen Hermitage und Côte-Rôtie damals genannt wurden, nach der gleichnamigen, wichtigen gallorömischen Siedlung, deren Amphitheater bis heute zu bewundern ist, waren schon in der Antike begehrt. Der Name Hermitage geht angeblich auf Ritter Henri Gaspard de Sterimberg zurück, der sich im 17. Jahrhundert in einer kleinen Kapelle oben auf dem Hügel niederliess, den ihm Anne de Castille, die spanische Königin, vermacht haben soll, und sich hier dem Weinbau widmete. Bald darauf wurde Hermitage zum Lieblingswein der russischen Zaren und anderer gekrönter Häupter. Im 19. Jahrhundert gehörte der Schriftsteller Alexandre Dumas zu seinen Anhängern. Bereits 1937 wurde Hermitage kontrolliertes Ursprungsgebiet.

Geografie

Der Hermitage-Hügel, eine der charakteristischsten Weinlagen Frankreichs, wacht über den Ort Tain-lʼHermitage am linken Ufer im Norden der Rhône. Zwei weitere Gemeinden haben Anrecht auf die AOC: Crozes-Hermitage und Lamage.

Klima und Boden

Der Hermitage-Hügel, eine der charakteristischsten Weinlagen Frankreichs, wacht über den Ort Tain-lʼHermitage am linken Ufer im Norden der Rhône. Zwei weitere Gemeinden haben Anrecht auf die AOC: Crozes-Hermitage und Lamage.

Klima und Boden

Eine ausgezeichnet arbeitende Genossenschaftskellerei und rund 20 unabhängige Winzer bringen jährlich rund 4800 Hektoliter Wein ein, drei Viertel davon von roter Farbe. Grob kann man drei Lagen unterscheiden: Im Westen liegt Les Bessards, auf steilen granithaltigen Böden unter der alten Kapelle, die beste Lage für mächtige, gut strukturierte, würzige Rotweine mit hervorragendem Reifepotenzial. Les Murets und Les Dionniers im Osten sind weniger steil und stärker lehmhaltig: Hier geraten die Weissweine besonders gut, würzig und vollmundig und mit ausserordentlicher Dichte. Dazwischen liegen Les Méals im oberen Teil und Les Greffieux im unteren: Les Méals profitiert von Südlage auf Böden von Kalk, Silizium und Kies. Die Sonneneinstrahlung ist hier besonders stark und ergibt die mächtigsten, feurigsten Weine. Der Boden von Les Greffieux ist reichhaltiger und organischer, die Weine geraten etwas weniger komplex, aber vollmundig und satt. Traditionell ist ein Hermitage ein Verschnittwein aus mehreren Lagen: Erst seit einigen Jahrzehnten kommen auch Weine aus Einzellagen auf die Flasche.