Châteauneuf-du-Pape
Rebfläche
3200 Hektar
Produktion
rund 15 Millionen Flaschen
Top 3-Traubensorten
Grenache, Syrah, Mourvèdre
Weinart
Vollmundige, feurige und doch elegante, gut strukturierte Rotweine, trockene Weissweine
Bevor die grossen Rotweine aus dem Norden Italiens (Barolo, Barbaresco, Amarone) ihren Siegeszug um die Welt antraten, galten die mächtigen, vollmundigen und doch nie schwerfälligen Châteauneuf-du-Pape als alleinige Vertreter ihrer Kategorie. Heute müssen sie vermehrt um ihre Anerkennung kämpfen und tun das mit viel Geschick: Noch nie war das qualitative Niveau dieses Crus der Rhône so hoch wie in den letzten Jahren.
Geschichte
Châteauneuf, so geht die Legende, soll bereits im hohen Mittelalter Wein für die Prälaten und Päpste in Avignon geliefert haben und später an den Vatikan. Die Päpste sollen hier gar ein Schloss errichtet haben, das selber Wein produzierte. Sicher ist, dass Weinbau schon zu der Zeit eine wichtige Einkommensquelle für die Bürger des Fleckens darstellte. Im 19. Jahrhundert begannen einige Gutsbesitzer, die alten einheimischen Sorten wie Bourboulenc oder Picpoul durch aus Spanien importierte wie Grenache oder Mourvèdre und durch Syrah und Marsanne aus dem Norden der Rhône zu ergänzen. In den 1920er Jahren wurde hier durch Baron Leroy der staatliche Ursprungsschutz entwickelt, der 1936 die vier ersten Weinappellationen auszeichnete, darunter Tavel und Châteauneuf-du-Pape.
Geografie
Châteauneuf-du-Pape liegt am rechten Ufer der Rhône, etwa auf halbem Weg zwischen Orange und Avignon.
Klima und Boden
Ihren besonderen Ruf hat sich die Appellation durch Terrassen sehr steiniger Böden aus faustgrossen Kieseln geholt, welche die Rhône hier auf ihrem Weg zum Mittelmeer hinterlassen hat und auf denen die Jungrebe ums Überleben kämpfen muss. Doch auch Böden von Sandstein, Lehm und Kalk ergeben interessante Grundweine. Das Klima ist deutlich mediterran, trocken und heiss.
Weine und Produktionsmenge
90 Prozent der rund 110 000 Hektoliter, die Châteauneuf jährlich einbringt, sind von roter Farbe. Es handelt sich um mächtige, würzige, vollmundige und vollfruchtige Weine, die bereits etwa ab ihrem vierten Lebensjahr gut munden, aber auch gut reifen können. Generell füllen heute die meisten Betriebe eine einfachere Variante ab (Cuvée Classique oder Tradition) und einen oder mehrere Spitzenweine aus bestimmten Lagen oder aus besonders alten Reben. Wichtigste der offiziell 13 Sorten (genau genommen sind es gar deren 15), die für einen roten Châteauneuf verwendet werden können, ist die Grenache, gefolgt von Syrah und Mourvèdre. Die raren, feinwürzigen und gleichsam cremigen Weissen werden aus Sorten wie Grenache Blanc, Clairette oder Roussanne verschnitten.