Weinkeller-Tipp

Ist älter auch wirklich besser?

Vieilles Vignes? Vigne Vecchie? Alte Reben? Was steckt dahinter? Eines zumindest mal nicht: Es gibt keine gesetzliche Regelung. Ab etwa 20 Jahren beginnt ein Rebstock im Ertrag schwächer zu werden. Es hängen immer weniger Trauben am Stock. Der Rebstock vollzieht selbstständig eine Art grüne Lese, die sonst als Instrument angewandt wird, um die Konzentration in den einzelnen Beeren zu steigern. Die Wurzeln haben sich tief ins Erdreich eingegraben und können auch bei wenig Niederschlag die Rebe versorgen. Noch entscheidender ist die Traubenform: Je älter die Traube, desto lockerbeeriger und kleiner wachsen die Beeren. Das Verhältnis von Traubenhaut und Fruchtfleisch ändert sich zugunsten der Aromatik. Per se hinter dem Hinweis «Alte Reben» einen besonders dichten, komplexen und aromareichen Wein zu vermuten, kann auch zu Enttäuschungen führen. Aber nicht jede Rebsorte ist dafür gedacht, über ein bestimmtes Alter zu altern, auch nicht jeder Boden ist geeignet. Auch das Können des Winzers ist entscheidend für einen wirklich grossen Wein.


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