5 Klischees über...

Kabi(nett) geht immer

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Kabinett – und wir sprechen nicht über ­Politik oder ein Hinterzimmer, sondern über Wein – ist eine deutsche Wein-Prädikatsstufe, die aus den 1970er Jahren berühmt-berüchtigt ist und heute dem Trend «weniger ist mehr», also niedrigerem Alkoholwert im Wein, durchaus folgen kann.

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Kabinett ist immer süss

Nein, nicht alle Kabinettweine sind süss. Läuft die Gärung bis zum Ende durch, wird der gesamte Zucker in Alkohol umgewandelt, und der Wein ist und schmeckt ­trocken.

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Kabinett kommt immer von der Mosel

Besonders bekannt sind Kabinettweine von der Mosel, aber auch in anderen Anbaugebieten wie Nahe und Rheingau werden Kabinettweine gekeltert.

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Kabinett ist immer Riesling

Die meisten Kabinettweine werden aus Riesling gekeltert, es muss aber nicht immer Riesling sein. Wichtig ist ein Öchslegrad von 70° bis 85° Öchsle aus reifen Trauben, denn es darf nicht aufgezuckert werden.

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Leichtfüssige Balance

Ein Kabinett mit einem Alkoholgehalt von maximal zehn Volumenprozent ist nicht völlig durchgegoren und enthält noch Restzucker. Je nach Höhe der Säure kommt die Süsse mehr oder weniger zum Vorschein, und auch ein hoher Zuckerwert kann bei entsprechend hoher Säure nicht zart süss schmecken.

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Kabinettweine sind Spicy-Food-Weine

Ja, sind sie, aber auch noch viel mehr. Ihre feine Lebendigkeit passt auch wunderbar zu intensiv aromatischem Fleisch wie zum Beispiel Dry-aged-Beef, geräuchertem Fisch und Meeresfrüchten sowie zu gereiftem Käse.