Statistik des Deutschen Weininstituts
Deutsche kauften 2024 wieder weniger Wein
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Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 27.02.2025
Im vergangenen Jahr wurde in Deutschland erneut weniger Wein als im Vorjahr konsumiert. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) auf Basis einer Analyse des Marktforschungsinstituts NielsenIQ mitteilte, sank die Menge des eingekauften Weins um 4 Prozent und der damit erzielte Umsatz um 5 Prozent.
Deutsche kaufen weniger und günstiger
Weine aus den deutschen Regionen waren mit einem Minus von 5 Prozent im Absatz und 6 Prozent im Umsatz etwas stärker von dieser Entwicklung betroffen als ausländische Weine.
«Im vergangenen Jahr haben 4 Prozent weniger Haushalte Wein eingekauft und dabei besonders auf den Preis geachtet», erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Daher seien die Durchschnittspreise von Wein erstmals seit 2010 wieder leicht gesunken. Weil die internationalen Weine mit 3,72 Euro pro Liter im Durchschnitt aber immer noch etwas günstiger waren als die deutschen (4,47 Euro pro Liter) kosteten, seien die Weine aus dem Ausland etwas stärker nachgefragt worden.
Marktanteil deutscher Weine leicht rückläufig
Daher sanken auch die Marktanteile der heimischen Weine, und zwar um jeweils einen Prozentpunkt im Absatz auf 41 Prozent und im Umsatz auf 45 Prozent. Von den ausländischen Herkünften hatten die italienischen Weine mit unveränderten 18 Prozent mengenmässig den höchsten Marktanteil, gefolgt Spanien mit 14 Prozent (-1 Prozentpunkt) und Frankreich mit 11 Prozent (+1 Prozentpunkt).
Ein gutes Glas weniger
Insgesamt haben die Deutschen demnach zuletzt pro Kopf 22,2 Liter Wein getrunken (August 2023 bis Juli 2024), wenn man auch die Bestellungen in Restaurants und Bars mitberücksichtigt. Das waren 0,3 Liter weniger als in der Vorjahresperiode. Bei den Schaumweinen ging der Konsum um 0,2 Liter auf 3,6 Liter pro Kopf und Jahr zurück.
Sektkellereien gewinnen dank Alkoholfreiem
Derweil berichtet der Verband Deutscher Sektkellereien (VDS) von einem dezenten Absatzplus bei deutschem Sekt. Im vergangenen Jahr hätten die hiesigen Kellereien 0,5 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr. Besonders stark habe dabei allerdings das Segment der alkoholfreien Schaumweine gewonnen (9,4 Prozent), und kleinere Hersteller hätten sogar ein Minus von 1,3 Prozent eingefahren.