Porträt Franciacorta

Grosser Schaumwein all'Italiana

Fotos: Sabine Jackson

IL Franciacorta aus LA Franciacorta

Selten ist eine Landschaft so mit einem Weintyp verwoben wie die Franciacorta: In einer von Gletschern geschaffenen hügeligen Landschaft im Süden des tiefblauen Iseosees sind 2900 Hektar mit Chardonnay- und Burgunderreben bestockt, der Basis des eleganten Franciacorta DOCG.

Die junge Weinbauregion Franciacorta ist heute Italiens Schaumweinregion par excellence. Der Name hat seinen Ursprung wohl schon im frühen Mittelalter: Zisterzienser-Mönche kamen im 11. Jahrhundert aus Cluny in die heutige Franciacorta. Sie verwalteten und kultivierten riesige Ländereien und wurden dafür um 1100 von der Steuer befreit (Francae Curtes, steuerfreie Gerichte). Aus Francae Curtes entstand der Name «Franzacurta», der bereits 1277 in den Annalen der Stadt Brescia auftauchte. 

Die Geschichte der Franciacorta reicht aber noch weiter zurück: Von der Römerzeit bis zum Mittelalter begünstigten die pedoklimatischen Bedingungen den Rebbau. Der Catasto Napoleonico verwies 1809 auf über tausend Hektar Land, die für den Weinbau bestimmt waren. Die heutige Franciacorta als renommiertes Schaumweingebiet erlebte ihre Initialzündung aber erst in den frühen 1960er Jahren mit der Produktion des ersten Jahrgangs von «Pinot di Franciacorta». Nach der ersten Anerkennung als kontrollierte Ursprungsbezeichnung DOC, die bereits 1967 erfolgte, wurde Franciacorta 1995 das erste Gebiet und der erste italienische Wein, der nach der Methode der klassischen Flaschengärung hergestellt wurde und die kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnung (DOCG) erhielt. Der Name Franciacorta steht daher heute für ein Gebiet, einen Schaumwein und eine Produktionsmethode. 

Die Rebberge erstrecken sich über 19 Gemeinden im Osten der Lombardei. Das Terroir der Franciacorta ist durch die von den Gletschern der letzten Eiszeit geschaffenen Moränenböden geprägt. Die Trauben wachsen auf Hügellagen zwischen 200 und 400 Meter Meereshöhe, die Struktur der Weine wird durch das milde Klima abgerundet und schafft die Basis für einen speziellen Typus Schaumwein – weich, rund, fast mediterran auf der einen Seite, nobel und charaktervoll auf der anderen, aber natürlich immer mit dem speziellen goût de terroir. 

Um gerade dieses Terroir besser zu erforschen, hat das Consorzio Franciacorta umfangreiche Untersuchungen der Böden und Mikroklimata durchgeführt, die Winzer pflanzen die jeweiligen Rebsorten inzwischen vorwiegend dort, wo sie auch besondere Ergebnisse erzielen.

Unter den Trauben ist Chardonnay seit jeher die Herrscherin in den Rebbergen: Manche sagen, sie sei die Varietät, die sich am besten mit dem Terroir der Franciacorta verbindet. Daneben sind noch Pinot Noir, Pinot Blanc und die autochthone Rebsorte Erbamat im Franciacorta DOCG erlaubt. Ein Rosé wird vorwiegend aus Pinot Noir hergestellt. Die Bandbreite der Franciacorta-DOCG-Typologien reicht von Dosaggio-Zero-Weinen über Extra Brut und Brut bis zu Demi-Sec. 

So fällt die Entscheidung nicht immer leicht: Will man Blanc de Blancs oder Rosé? Lieber einen jungen frischen Satèn aus der Franciacorta, vordergründig, fruchtig und gut zu trinken? Oder bevorzugt man einen gereiften Jahrgangsschäumer, in dem der noble Charakter eines Franciacorta am besten zur Geltung kommt? 

Wahrscheinlich gibt es für jede Interpretation die richtige Gelegenheit: Ein lauer Sommerabend mit Freunden passt hervorragend zu einem frisch-fruchtigen Rosé, ein amouröses Tête-à-Tête zu einem Satèn und ein festliches Dinner eher zu einer Riserva mit ihrem Reichtum an Aromen und ihrer Finesse. Probieren Sie es aus! 

Abrami
Elisabetta

Franciacorta Brut

Einladende Noten von Birnen und Äpfeln; am Gaumen kernig, schöner Schmelz, Saft und gute Länge, kombiniert Charakter und Trinkigkeit: Diese harmonische Cuvée aus 70 Prozent Chardonnay und 30 Prozent Pinot Nero symbolisiert auch die Bedeutung des Pinot Noir für die 2004 gegründete Kellerei, die wichtiger Bestandteil verschiedener Weine ist. Heute werden rund 17 Hektar Rebberge nach biologischen Kriterien kultiviert.

www.vinielisabettaabrami.it

 

Antica Fratta

Franciacorta Riserva Quintessence
Extra Brut 2009

Filigrane Nase mit feinen Blütenaromen, Zitrusfrüchten und Äpfeln, Brotnoten; am Gaumen ausgewogen mit viel Schliff und Präzision. Diese fast zehn Jahre auf der Hefe belassene Cuvée aus 70 Prozent Chardonnay und 30 Prozent Pinot Noir zeugt von der Alterungsfähigkeit der Weine von Luigi Birolini. Das 1979 gegründete Weingut produziert sieben Millesimati der unterschiedlichsten Franciacorta-Typologien.

www.anticafratta.it

 

Barboglio de
Gaioncelli

Franciacorta Brut

30 Hektar stehen am Weingut der Familie Barboglio unter Reben. Neben Chardonnay ist Pinot Bianco von grosser Bedeutung, vor allem als Komplementärtraube in der Cuvée. Auch dieser Brut verbindet die Geschmeidigkeit des Chardonnay mit der Frische des Weissburgunders: duftet einnehmend nach Äpfeln und Zitrus; kernig am Gaumen, robuste Säure, dann viel Schmelz und ein klares Fruchtfinale.

www.barbogliodegaioncelli.it

 

Barone 
Pizzini

Franciacorta Rosé 2015

Seit Ende der 1990er Jahre ein Vorreiter biologischen Weinbaus in der Franciacorta, steht heute die Biodiversität im Mittelpunkt der Produktionsphilosophie. So auch in diesem Rosé, der aus 80 Prozent Pinot Noir plus Chardonnay produziert  wird und als Aperitif ebenso passt wie zum Essen: Noten von Rosenblüten und Himbeeren; kerniger Auftakt im Mund, die Säure belebend, eleganter Verlauf bis ins lange Finish.

www.baronepizzini.it

 

Bellavista

Franciacorta Brut Teatro alla Scala 2014

Feine Zitrus- und Brotnoten; die Säure perfekt eingebunden, elegant und lang mit einem feinziselierten reschen Fruchtfinale. Erstmals mit dem Jahrgang 2000 produziert, ist dieser Wein aus Chardonnay und Pinot Noir der offizielle Wein der Mailänder Scala. Bellavista mit seinen 207 Hektar Rebbergen und 144 verschiedenen Lagen ist einer der Pionierbetriebe der Franciacorta mit einer breiten Palette herausragender Qualitäten.

www.bellavistawine.it

 

Bèlon du Bèlon

Franciacorta Pas Dosé Noir

Blume nach frischen Äpfeln, Steinobst, auch mineralische Komponenten; im Mund kraftvoll, viel Struktur, auch Tannine, anhaltend das Finish: Dieser 80 Monate auf der Hefe belassene Pas Dosé aus Pinot Nero (in Weiss) ist das Aushängeschild des jungen Betriebes. Von 5,5 Hektar Rebbergen kommen aktuell 30 000 Flaschen. Winzer Paolo Perin sieht im Pas Dosé die beste Interpretation eines Metodo Classico.

www.franciacortabelon.it

 

Berlucchi Guido

Franciacorta 61 Nature 2012

1961 gegründet, ist Guido Berlucchi eines der historischen Schaumweinhäuser der Franciacorta. Heute werden von Familie Ziliani vier Millionen Flaschen erzeugt, das Gut besitzt 115 Hektar eigene Rebberge. Der Name dieser Novität nimmt Bezug auf das Gründungsjahr: feinziselierte Blume mit viel Frucht, auch Brotnoten; am Gaumen saftig, die Säure belebend, eleganter Verlauf hin zu Noten von Kernobst, Zitrus und Pfirsichen.

www.berlucchi.it

Biondelli

Franciacorta Satèn

Dieser trockene Satèn gefällt mit seiner harmonische Nase, den Noten von Kernobst und Heu; im Mund saftig, die Säure spürbar, schöner Schliff bis ins kernige Finale. Joska Biondelli sieht gerade in dieser Interpretation des Satèn aus Chardonnay in purezza eine Stärke seines 2010 gegründeten Weingutes. Zehn Hektar stehen unter Reben, produziert werden 50 000 Flaschen nach biologischen Kriterien.

www.biondelli.com

 

Ca’ del Bosco

Franciacorta Annamaria Clementi 2009

225 Hektar Rebberge in neun Gemeinden, 120 verschiedene Lagen, 1400 Barrique, in denen die Grundweine reifen: Maurizio Zanella, einer der Pioniere der Franciacorta, kann bei der Basis seiner Weine aus dem Vollen schöpfen, so auch beim Annamaria Clementi: viel Frucht, Hefenuancen, auch mineralische Komponenten; überaus eleganter Verlauf, die Säure perfekt eingebunden, besitzt Schmelz, Schliff und grosse Länge.

www.cadelbosco.com

 

Camilucci Stefano

Franciacorta Brut

Erst vor eineinhalb Jahren hat sich Stefano Camilucci vom Familienbetrieb getrennt und produziert auf 19,5 Hektar eine breite Palette an Franciacorta DOCG. Aushängeschild ist dieser Brut, in dem er neben dem aktuellen Jahrgang (60 Prozent) auch zwei ältere Jahrgänge einfliessen lässt: feine Noten von Pfirsichen und Heu; am Gaumen saftig, die Säure spürbar, aber gut eingebunden, cremiges Fruchtfinale.

www.camilucci.it

 

Castello Bonomi Tenute in Franciacorta

Franciacorta Cru Perdu 2011

Pointiertes Bouquet auf Noten von Kernobst und Lindenblüten, die Hefe perfekt integriert; rescher Auftritt, salzig-mineralisch am Gaumen, dann Nuancen von Pfirsich und Pasticceria. Castello Bonomi kultiviert 20 Hektar im Süden der Franciacorta rund um den Monte Orfano mit seinen kalkhaltigen Böden. Dort entsteht auch diese Cuvée aus 70 Prozent Pinot Noir und dem Rest Chardonnay, 70 Monate auf den Hefen belassen.

www.castellobonomi.it

 

Colline della Stella di Andrea Arici

Franciacorta Dosaggio Zero 2013

Andrea Arici ist ein Experte für Pas-Dosé-Weine, von denen er eine Handvoll auf seinen 15 Hektar Rebbergen zum Teil auf Terrassenlagen produziert, darunter diesen Millesimato: Bouquet nach Pfirsichen und Heu, feine Hefenoten; im Mund klar und präzise, gut unterfüttert von der Säure, kraftvolle Eleganz bis ins Finale. Arici schätzt Dosaggio Zero, weil sie den Charakter seiner kalkhaltigen Böden am besten interpretiert.

www.collinedellastella.it

 

Contadi Castaldi

Franciacorta Satèn 2015

Das Gut ist Teil von Terra Moretti und produziert in einer ehemaligen Ziegelfabrik in Adro eine breite Palette an Franciacorta DOCG, darunter auch diesen harmonischen Satèn: Nase nach Äpfeln und exotischen Früchten und Heu; weinig am Gaumen mit schönem Schliff, eleganter Verlauf hin zu Aromen von Pfirsichen und Blüten. Die mehr als 100 Hektar Rebberge des Gutes sind über das gesamte Anbaugebiet verteilt.

www.contadicastaldi.it

 

Corte Aura

Franciacorta Brut

Duftet nach Kernobst und frisch gemähtem Gras, auch exotische Komponenten; ausgewogen am Gaumen, die Säure perfekt eingebunden, gute Persistenz. Der Brut ist einer von sechs Franciacorta (plus einem Demi-Sec), die allesamt feine Eleganz mit wenig Dosage verbinden. Seit 2010, dem ersten Jahrgang der jungen Kellerei, ein Markenzeichen des Betriebes, der zwölf Hektar Rebberge in verschiedenen Zonen bewirtschaftet.

www.corteaura.it

 

Corte Bianca

Franciacorta Extra Brut 2011

Noten von Blüten und Ananas; sehr harmonisch am Gaumen, die Säure gut eingebunden, klar und präzise das elegante Finale: ein Flaggschiff des sieben Hektar grossen Gutes, das 2008 seine ersten Weine eingekellert hat. Corte Bianca produziert heute nur Jahrgangs-Franciacorta ohne Dosage und ist biologisch zertifiziert. Wichtig für die Qualität sei aber vor allem die Biodiversität, sagt die Winzerin Marina Tonsi.

www.corte-bianca.it

 

Derbusco Cives

Franciacorta Crisalis 2012

2005 von fünf Weinliebhabern gegründet, produziert die kleine Kellerei heute auf zwölf Hektar rund 120 000 Flaschen. Sieben Weine sind im Portfolio, die alle mindestens drei Jahre auf den Hefen bleiben, darunter dieser charaktervolle Millesimato: würzige Blume mit Frucht- und Brotnoten; im Mund kompakt, die Säure gut eingebunden, zeigt Charakter, der Abgang pointiert und lang. Mit 35 000 Flaschen ein Aushängeschild der kleinen Kellerei.

www.derbuscocives.com

 

Franca Contea

Franciacorta Satèn 2015

Eine eigene Zonierung der Rebberge sorgt dafür, dass die richtigen Klone – vor allem für Chardonnay – auch auf den richtigen Böden ausgepflanzt wurden. Im Keller garantieren Pressung unter Unterdruck und sorgsame Vinifikation unter anderem für die Qualität dieses Satèn: würzige Nase, Frucht- und Kräuternoten; der Auftakt harmonisch, belebende Säure, das Finish kompakt mit feiner Herbe. Aktuell werden 100 000 Flaschen produziert.

www.francacontea.it

 

Ferghettina

Franciacorta Satèn 2015

Reinsortiger Chardonnay, 36 Monate auf der Hefe belassen: delikates Bouquet nach frischen Äpfeln und Pfirsichen; im Mund cremig, ausgewogen, viel Schmelz, Nuancen von Pasticceria und frischer Frucht bis ins lange Finish. Das Weingut bewirtschaftet nach biologischen Kriterien 200 Hektar, 100 davon Eigenbesitz. Produziert werden, abgesehen vom Brut, nur Jahrgangsschaumweine.

www.ferghettina.it

 

La Fiorita

Franciacorta Satèn

Duftet nach Blüten und Steinobst; der Auftakt ausgewogen mit schönem Schmelz und Schliff, samtig der Abgang. Satèn – als Aushängeschild der Franciacorta – steht bei La Fiorita für 40 Prozent der Produktion. Ein Schwerpunkt der Kellerei liegt aber auch beim Pas Dosé, von dem drei verschiedene Typologien produziert werden. Der Betrieb wurde 1973 gegründet, 14 Hektar werden im Nordosten der Franciacorta kultiviert.

www.lafioritafranciacorta.com

 

Le Marchesine

Franciacorta Satèn 2015

Nase nach Blüten und Heu; im Mund saftig, die Säure perfekt eingebunden, cremiger Verlauf hin zu Noten von Pfirsichen und Litschi: Dieser trinkige, 36 Monate auf den Hefen belassene Satèn repräsentiert die Philosophie der Familie Biatta, trinkige, präzise Franciacorta zu produzieren. Insgesamt werden in der 1985 gegründeten Kellerei auf 42 Hektar rund 400 000 Flaschen eingekellert.

www.lemarchesine.com

 

La Montina

Franciacorta Satèn

Auf dem 72 Hektar umfassenden Gut werden sieben verschiedene Franciacorta produziert, allesamt fruchtig-kompakte Weine mit goût de terroir. Der Satèn (zu 75 Prozent aus Chardonnay und zu 25 Prozent aus Pinot Noir) ist ein Beispiel dafür: Mit seiner Blume nach frischen Äpfeln und Steinobst, dem kernigen Bau mit krokanter Säure und dem angenehm fruchtigen Finale mit feinen exotischen Nuancen ist er ein hervorragender Wein für tutto pasto.

www.lamontina.it

 

Le Quattro Terre

Franciacorta Dosaggio Zero Genius Loci 2014

Das 2007 gegründete Gut ist nicht nur Agriturismo mit Restaurant, sondern kultiviert auch sieben Hektar Rebberge in sechs verschiedenen Zonen der Franciacorta. Giorgio Vezzoli legt besonderen Wert auf die Frische und Süffigkeit seiner Schaumweine aus Chardonnay und Pinot Noir. Der Genius Loci 2014 gefällt mit seinem Bouquet nach frischen Äpfeln, der feinen Hefe, seiner Frische am Gaumen, dem Schliff und der Eleganz.

www.quattroterre.it

 

Lo Sparviere

Franciacorta Brut 2014

Rebberge in Monticelli Brusati auf kalkhaltigen Mergelböden und auf lehmigem Untergrund in Provaglio d’Iseo sind die Basis der mineralischen Weine des Gutes: Dieser reinsortige Chardonnay bleibt 60 Monate auf den Hefen und duftet nach frischen Äpfeln, Pasticceria und Steinobst; im Mund ausgewogen, die Säure gut eingebunden, feine salzige Noten, fruchtig das Finale. Auf 30 Hektar werden 120 000 Flaschen produziert.

www.losparviere.com

 

Majolini

Franciacorta Brut

21 Hektar Rebberge, verteilt auf 24 verschiedene Lagen, sind die Basis der vielfältigen Palette der Familie Majolini. Wie dieser Brut aus Chardonnay und Pinot Noir, der 48 Monate auf den Hefen bleibt: Aromen von Blüten, Steinobst und Heu; im Mund saftig und mineralisch zugleich, die Säure elegant und gut eingebunden, geschliffener Ausklang. In Bälde wird der erste Extra Brut des Gutes produziert, der Gabriele d’Annunzio gewidmet ist.

www.majolini.it

 

Marchesi Antinori Tenuta Montenisa

Franciacorta Brut Blanc de Blancs

Blütenbouquet, auch feine Noten exotischer Früchte; klassisch-elegant mit krokanter Säure und guter Länge. Ein perfekter Aperitif, der aber auch die Philosophie des toskanischen Weinhauses Antinori in der Franciacorta widerspiegelt: Weine zu produzieren, die das Terroir repräsentieren. Der Blanc de Blancs, der rund ein Drittel der Produktion von 450 000 Flaschen ausmacht, bleibt 24 Monate sur lie.

www.tenutamontenisa.it

 

Monte Rossa

Franciacorta Cabochon Fuori Serie No. 021

1967 eine der ersten Kellereien der Franciacorta, wird das traditionsreiche Weingut heute von Emanuele Rabotti geführt. Aushängeschild der Kellerei ist der Franciacorta DOCG Cabochon. Zum 1987 erstmals produzierten Wein hat sich inzwischen eine ganze Familie gesellt. Jüngster Zugang ist der Cabochon Fuori Serie No. 021 aus Chardonnay und Pinot Noir, der mit seiner komplexen Nase und dem elegant-mineralischen Verlauf überzeugt.

www.monterossa.com

 

Mosnel

Franciacorta Brut

Das Weingut der Familie Barboglio-Barzanò zählt zu den Pionieren der Franciacorta. Heute wird der Betrieb von den Geschwistern Giulio und Lucia Barzanò geführt. Das Gut bewirtschaftet rund 41 Hektar Rebberge rund um die Kellerei. Aushängeschild der Kellerei ist der Brut, der rund die Hälfte der Produktion ausmacht: feinziseliertes Bouquet, resch am Gaumen, aber auch mit Schliff, verführerische Fruchtnoten im Finale.

www.mosnel.com

 

Quadra

Franciacorta Brut QBlack

Der wichtigste Wein des 2003 gegründeten Gutes ist eine Cuvée aus Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Blanc: mineralische Fruchtnase; im Mund harmonisch, die Säure gut eingebunden, eleganter Verlauf hin zu Noten von frischen Äpfeln, feinherb der Ausklang. Auf 20 Hektar Rebbergen werden rund 30 verschiedene Grundweine produziert, die Basis einer aufwändigen Selektion, die unter anderem im QBlack ihr Resultat findet.

www.quadrafranciacorta.it

 

Plozza Ome

Franciacorta Brut

Blend aus 60 Prozent Chardonnay und dem Rest Pinot Nero, 36 Monate sur lie belassen: duftet nach Äpfeln und Blüten; im Mund kompakt, die Säure gut eingebunden, schöner Schmelz und gute Länge, feinherb das Finale. Plozza bewirtschaftet 6,5 Hektar Rebberge in der Franciacorta und setzt dabei besonders auf Pinot Noir, der mehr als die Hälfte der Fläche beansprucht und die Basis von Rosé- und Riserva-Weinen ist.

www.plozzaome.it

 

Ricci Curbastro

Franciacorta Brut

Verführerisches Fruchtbouquet, Nuancen von Steinobst und Blüten; präzise im Mund, die Säure vif, gefällt mit seiner ausgewogenen Machart und der guten Länge: aus Chardonnay, Pinot Bianco und Pinot Nero produzierter Klassiker aus dem Hause Ricci Curbastro, das seit kurzem die 18. Generation der Familie, Gualberto Ricci Curbastro, leitet. Das Gut kultiviert aktuell 27 Hektar Rebberge, ab dem Jahrgang 2018 auch nach biologischen Kriterien.

www.riccicurbastro.it

 

Ronco Calino

Franciacorta Brut

13 Hektar Rebberge (davon zwei neu erworben) nennt das 1996 gegründete und seit 2014 biologisch wirtschaftende Gut sein Eigen. Pinot Noir ist Teil von allen Weinen der Palette des Gutes und auch in diesem Brut Juniorpartner des Chardonnay. Der Wein reift für 36 Monate auf den Hefen und kombiniert einen eleganten Auftakt und eine schöne Evolution mit Mineralität, knackiger Säure und einem gut gebauten Finish.

www.roncocalino.it

 

Tenuta Montedelma

Franciacorta Satèn

Auf rund 20 Hektar Rebbergen produziert Piero Berardi in seinem Keller in Passirano diesen Brut aus 90 Prozent Chardonnay (ein kleiner Teil des Grundweines reift dabei in Barriques) und zehn Prozent Pinot Noir: Aromen von Steinobst und Blüten; am Gaumen ausgewogen, belebende Säure, das anhaltende Finale auf Noten von Litschi und Zitrusfrüchten. In Zukunft sind Neupflanzungen von Pinot Noir und Erbamat geplant.

www.montedelma.it

 

Vigneti Cenci

Franciacorta Brut La Capinera

Fünf Hektar Rebberge werden von Familie Cenci im Süden der Franciacorta, am Monte Orfano, bewirtschaftet. Der Rebsorte Pinot Bianco, die auf den marinen Böden besonders gut gedeiht, gilt neben Chardonnay das besondere Augenmerk, so auch im Flaggschiffwein La Capinera: würzig-fruchtige Nase, Nuancen von Pasticceria und Blüten; geschliffener Auftakt, gut integrierte Säure, anhaltend das Finale.

www.vigneticenci.com

 

Villa Crespia

Franciacorta Dosaggio Zero NumeroZero

Duftet nach Blüten und Kernobst, auch balsamische Komponenten; kompakter Bau, die Säure belebend, erfrischendes Fruchtfinale mit gut eingebundener Hefe: Mit diesem reinsortigen Chardonnay setzt Familie Muratori auf den unterschiedlichen Charakter von sechs verschiedenen Zonen in der Franciacorta (insgesamt 40 Hektar). Die Trauben für den NumeroZero stammen von tiefen Moränenböden. 20 000 Flaschen werden davon produziert.

www.villacrespia.it

 

Villa Franciacorta

Franciacorta Mon Satèn 2015

Ein reinsortiger Chardonnay mit Trauben verschiedener Provenienz ist die Satèn-Interpretation des 39 Hektar grossen Gutes, das dieser Rebsorte auch besonderes Augenmerk schenkt: einladende komplexe Nase; im Mund perfekt austariert, die Säure belebend und gut eingebunden, cremig bis ins anhaltende Finale. Der Wein bleibt 36 Monate auf autochthonen Hefen, 60 000 Flaschen werden davon produziert.

www.villafranciacorta.it

 

Interview mit Silvano Brescianini

Seit Dezember 2018 Präsident des Consorzio Franciacorta.

Sig. Brescianini, warum ist der Franciacorta so einzigartig in der Welt des Schaumweins?
Eigentlich mag ich die Bezeichnung «Schaumwein» nicht, weil sie keine Methode und kein Gebiet erklärt. Ich denke beim Franciacorta daher an einen Wein, dessen Einzigartigkeit aus dem Gebiet und den besonderen Eigenschaften entsteht, die unsere Hügel besitzen, vor allem die Komposition der Moränenböden und der Einfluss des Sees. Natürlich sind die Regeln, an die wir uns mit unserer Produktion halten müssen, mehrfach angepasst worden. Nicht nur das, es wurde jedes Mal die Messlatte bezüglich der Qualität angehoben, die wir nur mit geringen Erntemengen, viel Zeit und grösster Aufmerksamkeit beim Pressen erreichen können.

«Das Ziel ist eine funktionierende Biodiversität»

Das Konsortium hat vor einiger Zeit eine Zonierung für Chardonnay begonnen: Was sind die Resultate?
Die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen, zu den Daten über die Böden kommen jetzt noch Informationen über die Menge an Regen und Sonnenlicht bzw. die Temperatur und wir werden die Studie auch auf Pinot und Erbamat ausweiten.

Seit langer Zeit ist die Nachhaltigkeit sehr wichtig für das Gebiet und die Produzenten: Wie ist die aktuelle Situation und was bringt die Zukunft?
Wir sind bereits jetzt die führende Weinbauregion in Italien, was den Anteil an Biobetrieben betrifft, aber das ist nur der Ausgangspunkt: Das Ziel in der Zukunft ist eine funktionierende Biodiversität.

Kann das Weinbaugebiet noch ausgeweitet werden? 
Nein, die Grenzen sind die des Jahres 1967. Es gibt aber noch die eine oder andere Zone in der Franciacorta, in der wir wachsen können, wenn auch nur wenig.

Was sind die Zukunftsmärkte des Franciacorta? 
Ausserhalb von Europa vor allem Nordamerika und Asien.