tobias wein.gut., Berneck

Eines der bekanntesten Weindörfer der Schweiz ist Berneck im St. Galler Rheintal. Nicht nur, weil 892 schon der Rebbau urkundlich erwähnt und malerische Burgen und Schlösser mitten in die Weinberge gesetzt wurden. Die heutigen Weine sind der wahre Grund. Berneck gleicht einer Idylle, die Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Gemütlich schlendern; das mittelalterliche Rathaus, die Fachwerkhäuser und Kellergewölbe machen den Charme aus. Schaut der Besucher nach oben, erblickt er geschwungene Rebparzellen. Und ein besonderes Weingut – tobias wein.gut. –, dessen historisches Wahrzeichen die malerische Rosenburg ist. Im Jahr 2012 übernahm Christoph Schmid von seinem Vater Peter den Familienbetrieb. Hier ist er aufgewachsen und hat das Weinhandwerk mit allen Facetten von Grund auf erlernt. Heute ist er Geschäftsführer und Weinmacher in einer Person mit einer tollen Mannschaft und aussergewöhnlichen Weinlagen im Rücken, wie er sagt.

«Weinmachen ist für uns Handarbeit im Rebberg wie im Keller und die ­Basis unserer Philosophie!»

Christoph Schmid

Die AOC St. Galler Rheintal zieht sich von Sargans am Rhein entlang bis zum Bodensee. Klimatisch steht man sprichwörtlich auf der Sonnenseite –durch den allgegenwärtigen, die Rebzeilen streifenden Föhn ist es hier äusserst mild. Der nahegelegene Bodensee wirkt als ausgleichendes Element im Spiel von Wind und Wetter. Ein Kontrastprogramm zum charmanten Klima bieten die oftmals kargen Böden. Die Wurzeln der Rebe müssen harte Arbeit leisten, um an die tief im Boden liegenden Nährstoffe zu kommen. Klingt erstmal wenig vielversprechend, in der Praxis erweist es sich als Pluspunkt. Dank der tiefwurzelnden Stöcke sind diese robuster gegen Trockenperioden und heftige Niederschläge. Niedrige Erträge sind eine weitere Folge und daneben ein grundlegender Eckpfeiler in Sachen Qualität.

Pinot Noir und Müller-Thurgau stellen in der AOC St. Galler Rheintal mit ihren 200 Hektar Rebfläche die Hauptsorten. Exakt hier beweist Christoph Schmid die Ausnahmestellung seines Weinguts mit einem nicht alltäglichen Sortiment. Zu den beiden Genannten werden ergänzend Chardonnay und Johanniter mit angebaut. Bei den Rotweinsorten stehen ausser Pinot Noir noch Cabernet Sauvignon, Dorn­felder, Merlot und Zweigelt in den Weingärten. Weisse und rote Cuvées, spritzige Rosés, Süssweine und komplexe Sekte runden das vielfältige Angebot ab.

Wichtig ist Christoph Schmid, dass vor allem die Spitzenweine ausreichend Zeit im Weingut auf der Flasche reifen können. Etwas, das in der heutigen Weinwelt nicht alltäglich ist und so dem Weintrinker den Beginn der optimalen Trinkreife garantiert. Beispielsweise ist beim Pinot Noir G4 der aktuelle Jahrgang der 2017er und beim Felswein Chardonnay der 2018er. Weshalb die Aussage «Weinmacher aus Leidenschaft und Fingerspitzengefühl» keine Floskel zu sein scheint. tobias wein.gut. steht für einen kräftigen, dicht bepackten und aromaintensiven Weinstil. Zerbrechliche Geschöpfe wird man in Flaschen von Christoph Schmid nicht finden. Es ist sein Stil. Den anderen Weg zu gehen, ist die Maxime auf dem Weingut tobias wein.gut.!