Planeta, Sizilien

Mut und Innovationsfreude zeichneten die Familie Planeta von Beginn an aus. Menfi war von Anfang an der Mittelpunkt des Weingutes Planeta: 1694, vor 17 Generationen, erwarb die Familie Planeta dort ein Anwesen. Diego Planeta pflanzte bei Menfi 1985 den ersten Rebberg und begann mit internationalen und einheimischen Rebsorten zu experimentieren, um das vielfältige Potenzial des Terroirs auszuloten. In Ulmo entstand 1994 die erste Kellerei, und Chardonnay und Merlot des Weingutes Planeta bildeten von Beginn an die Speerspitze des neuen Qualitätsweinbaus Siziliens.

«Die höchsten Lagen von Menfi sind die Basis für elegante, fast nordische Weine.»

Patricia Toth

1997 kam Vittoria hinzu, das einzige DOCG-Gebiet Siziliens für Cerasuolo di Vittoria, in dem die Familie Planeta das Gut Dorilli übernahm, 1998 dann Noto, die Heimat der autochthonen Rebsorte Nero d’Avola und zehn Jahre später folgte die Expansion auf den Ätna mit dem Erwerb der ersten zwölf Hektar Land bei Sciaranuova an den Nordhängen des Vulkans mit Rebbergen füdr Nerello Mascalese und Carricante. Inzwischen sind es 40 Hektar, die dort auf vulkanischen Böden bewirtschaftet werden. 2011 kam dann, als bislang letztes Engagement, Capo Milazzo im Nordosten Siziliens mit dem kleinen Weingut von Baronia, in dem das DOC Mamertino und verschiedene antike Sorten, insbesondere Nocera, gepflegt werden. Heute bewirtschaftet Planeta insgesamt 400 Hektar und sieben Weingüter in fünf verschiedenen Gebieten. Jedes Gut ist dabei ganz Teil seines Territoriums, auf dem es sich befindet. Die Werte, die gepflegt werden, sind überall dieselben: Bewahrung der Tradition, Forschung und Respekt vor dem Land, damit eng verbunden die Nachhaltigkeit, die Planeta mit dem SOStain-Protokoll verfolgt.

So auch in den Rebbergen von Noto im Südosten der Insel, wo neben Nero d’Avola auch Moscato d’Alessandria angebaut wird. Für Patricia Toth, gemeinsam mit Alessio Planeta Önologin des Unternehmens, birgt gerade das Weingut in der Contrada Buonivini mit seinen weissen, kalkhaltigen Böden grosses Potenzial, speziell für Nero d’Avola, aber auch für die Rebsorte Merlot und, nicht zu vergessen, die weisse Moscato. Die ganzen Möglichkeiten des facettenreichen Terroirs sind auch in Menfi noch nicht ausgeschöpft. Patricia Toth: «Unsere 270 Hektar Rebberge in Menfi reichen von einer Meereshöhe von knapp 50 Metern bis auf 480 Meter, mit unterschiedlichsten Böden und Mikroklimata und in einem Radius von 15 Kilometern.» Syrah – für den roten Sicilia DOC Maroccoli – und Cabernet Franc bringen in den höheren Lagen hervorragende Ergebnisse, meint die Önologin. Internationale Rebsorten – vor allem die Bordelaiser Varietäten, aber auch Chardonnay und Syrah – gedeihen ebenso prächtig wie die autochthonen Grecanico, Grillo und Nero d’Avola. Seit vergangenem Jahr sind 28 Hektar junge Rebberge im Gebiet von Cirami, nahe der Weingüter Ulmo und Maroccoli, neu in der Produktion.

Für Patricia Toth ist gerade Menfi ideal für die internationalen Rebsorten: In einem warmen Jahr wie 2017 gedieh der Syrah prächtig und die etwas kühlere Annata 2015 hat elegante, geschmeidige Weine aus Cabernet und Merlot hervorgebracht.