Zürich, 21.08.2020
Ein Pfälzer ist Riesling-Champion bei VINUM
Grossartige Weine bei der neunten Ausgabe des renommierten Wettbewerbes für Deutschlands Edelsorte
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Zum neunten Mal suchte das europäische Weinmagazin VINUM den deutschen „Riesling Champion“ und die besten Weine der wichtigsten deutschen Weissweinsorte sowie von deren „Kindern“ wie Scheurebe und Rieslaner in einem grossen Wettbewerb. Dieser fand, wie schon in den letzten Jahren und trotz Pandemie, grossen Zuspruch in der Weinszene. Knapp 400 Erzeuger stellten über 1650 Weine an. Der „Champion“ war ein alter Bekannter: Philipp Kuhn aus dem pfälzischen Laumersheim bewies zum vierten Mal absolute Riesling-Kompetenz mit einem Notenschnitt von 18.1 (von 20 möglichen) Punkten bei vier trockenen Weinen. Er konnte sich knapp vor Thomas Haag, dem Chef des Mosel-Weingutes Schloss Lieser, behaupten (Schnitt 18.0 Punkte). Auf den Champion-Rängen folgten mit einem Schnitt von 17.8 Punkten die Weingüter Wirsching aus Iphofen (Franken), Loersch aus Leiwen (Mosel) und Fritz Haag aus Brauneberg (Mosel), dessen Chef Oliver Haag (Bruder von Thomas Haag) sich zudem über Rang eins und zwei in der Kategorie Auslese freute.
In den verschiedenen Kategorien konnten sich namhafte Betriebe ebenso wie Newcomer durchsetzen. Der Sieg beim „Riesling über 20 Euro“ ging an das Weingut Georg Breuer in Rüdesheim und seinen Rüdesheimer Berg Rottland 2018. Da dies zudem der höchstbewertete Wein im gesamten Wettbewerb war, konnte sich Winzerin Theresa Breuer zudem über den Sonderpreis „Riesling des Jahres“ freuen. In der Kategorie „Riesling 10 bis 20 Euro“ wurde der erste Platz aufgrund der Punktgleichheit dreimal vergeben. Das Weingut Künstler aus Hochheim (Rheingau) konnte man dabei durchaus auf der Rechnung haben, weniger den Silvaner-Spezialisten Wirsching aus Franken und schon gar nicht Rotwein-Superstar Thomas Seeger aus dem badischen Leimen, der erstmals mit Riesling weisse Klasse bewies und hier sogar für den „Best Buy“ wegen des Preises knapp unter 15 Euro ausgezeichnet wurde. Auch die preiswerten Riesling-Weine unter 10 Euro kamen beim Wettbewerb zu ihrem Recht. Den besten Literwein stellte ein Rheingauer, das Weingut Ferdinand Abel aus Oestrich-Winkel. Ansonsten triumphierte bei den 0,75-l-Flaschen ein weiterer Iphöfer, nämlich Hansi Ruck vom Weingut Johann Ruck. Schon gibt es Überlegungen, die 2800-Einwohner-Stadt zur fränkischen Riesling-Hauptstadt auszurufen … Erneut brach VINUM eine Lanze für leichte Weine. Gekürt wurden die besten Kabinettweine bis maximal 11,5 Vol.-% Alkohol. Hier gab es einen Doppelsieg für das Mosel-Weingut Maximin Grünhaus der Familie von Schubert. Bei den sonstigen fruchtigen Weinen (überwiegend Spätlesen) hatte das Nahe-Weingut Joh. Bapt. Schäfer mit einer 2019er Spätlese die Nase vorn. Ebenfalls mit verspielter Leichtigkeit trumpfte Jungwinzer Carlo Schmitt vom Weingut Heinz Schmitt Erben aus Leiwen mit einem 2019er Qualitätswein feinherb auf. Einen Sonderpreis „Federleicht“ gab es für das Weingut Schloss Saarstein für einen Kabinett feinherb.Nicht zum ersten Mal siegte in der Kategorie Edelsüss ein Franke, nämlich das Weingut Bürgerspital aus Würzburg, mit einer2018er Trockenbeerenauslese, für deren 50-Liter-Ernte 20 Lesehelfer eingesetzt wurden. Dass eine Scheurebe-Auslese vom Weingut von Winning aus Deidesheim bei den Riesling-Kindern siegte, war eine kleine Überraschung, verwies der Wein doch zwei Beerenauslesen auf die Plätze. Aber die Verkoster würdigten mit ihren hohen Noten das delikate Aroma des zarten Süssweines. Apropos Verkostung: Corona stellte das Team von VINUM vor besondere Herausforderungen. Die Vorrunde, bei der die besten Weine für das Finale herausgesucht wurden, konnte in verschiedenen Räumen des Weingutes Wirsching in Iphofen absolviert werden. Die Schlussrunden mit jeweils 150 bis 200 Weinen fanden an vier verschiedenen Orten in München, der Pfalz, Köln und Weinsberg statt. Was dabei herauskam, ist in VINUM 9-2020 ab Ende August nachzulesen.