Französisches Projekt «Vitiguard»

Ziel: 400‘000 Hektar Wein ohne synthetische Pestizide

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 30.01.2025


Weinbau ist die landwirtschaftliche Branche mit dem höchsten Einsatz an Pflanzenschutzmitteln. Der Hauptgrund: Weinreben sind besonders anfällig für Falschen und Echten Mehltau. Nun forschen mehrere französische Forschungsinstitute und Unternehmen gemeinsam daran, wie man Weinberge mit schonenderem, rein biologischem Pflanzenschutz bewirtschaften kann.

Mehrheit der Rebfläche umwandeln

Sie haben sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden zehn Jahren 400‘000 Hektar Weinberge von synthetischen Pflanzenschutzmitteln zu befreien – das wäre mehr als die Hälfte der gesamten Rebfläche in Frankreich.

Kooperation mit Saatgutanbieter und Rebschule

Das Projekt «Vitiguard» forscht daran, wie man die natürliche Immunität von Weinreben stärken könnte. Das berichtet die französische Weinnews-Plattform «Vitisphère». In dem Projekt arbeiten die Agrarforschungs-Institute Inrae und IVF mit dem Saatgutanbieter Cérience und der Rebschule Mercier zusammen. Finanziert wird das Projekt vom französischen Staat und der Bank Bpifrance mit 3,3 Millionen Euro.

Bestehende Lösungen verbessern

Der Fokus soll dabei auf Biokontrolle und Genetik liegen. Vor allem sollen dabei bestehende Pflanzenschutzmittel verbessert werden. Zudem soll ein natürlicher Zusatzstoff entwickelt werden, der Mischungen stabilisieren, das Abwaschen durch Regen verhindern und die Verteilung auf den Blättern verbessern soll.

Genetik wird untersucht

Ausserdem soll die genetische Reaktion der Reben auf pflanzliche Abwehrstimulatoren untersucht werden. « (..) Sobald wir die relevanten Gen-Sequenzen identifiziert haben, können diese Erkenntnisse in die Züchtung neuer, resistenter Rebsorten einfliessen», erklärte Denis David, stellvertretender Generaldirektor von Cérience.

Erste Tests ab nächstem Jahr

Ab 2026 werden sollen die ersten neu entwickelten Produkte unter anderem an der   Loire, in der Champagne, Bordeaux und im Languedoc getestet werden. Dabei kommen sowohl krankheitsanfällige Sorten wie Cabernet Sauvignon als auch pilzresistente Neuzüchtungen wie Floréal zum Einsatz.

 

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