Immer noch zu viel Wein am Markt
Weitere Rodungen in Bordeaux geplant

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 30.04.2025
Insgesamt 18'000 Hektar Rebfläche sollen in Bordeaux bis Ende 2025 wegfallen. Das sind 15 Prozent der gesamten Rebfläche des Anbaugebiets. Wie die Winzerinnen und Winzer für die nächste Etappe der Rodungen entschädigt werden sollen, steht allerdings noch nicht fest.
«Es ist klar, dass man nicht mehr produzieren kann, als man verkaufen kann. Das ist nicht haltbar», kommentierte Allan Sichel, Präsident des Bordelaiser Weinbauverbands CIVB bei der Generalversammlung am 28. April.
Anhaltende Überproduktion
Die anhaltende Überproduktion insbesondere von Rotwein führt in Bordeaux – wie in vielen anderen Anbaugebieten auch – regelmässig dazu, dass unverkaufter Wein vernichtet und zu Industriealkohol destilliert werden muss.
Noch einmal 4‘000 Hektar dieses Jahr
Vor zwei Jahren segnete der CIVB erstmals ein Plan ab, nach dem zunächst 8‘000 Hektar Rebfläche im Bordelais aufgegeben und die betroffenen Weingüter dafür entschädigt werden. Im darauffolgenden Jahr wurde der Plan auf 14‘000 Hektar ausgebaut. Nun hat der CIVB angekündigt, dass bis Ende 2025 weitere 4‘000 Hektar gerodet werden sollen.
Rodungsbedarf wohl noch grösser
Die Präfektur des Départements Gironde, in dem das Anbaugebiet liegt, hat die Winzerinnen und Winzer nun aufgefordert, die Flächen zu benennen, die aus ihrer Sicht zusätzlich gerodet werden müssten. Beobachter aus der Region gehen davon aus, dass diese aber erheblich mehr sein könnten, als der bisherige Plan, auch mit erhöhter Fläche, vorsieht.
Mit welchem Geld?
Ungeklärt ist indes auch, wie die weiteren Rodungen finanziert werden sollen. Alle dafür vorgesehenen staatlichen Subventionen seien bereits ausgeschöpft, so der CIVB, und der der Verband selbst habe auch kein Geld mehr dafür.