Weil Rotwein-Nachfrage sinkt

Das soll sich an der Rhône ändern

An der Rhône werden derzeit die Weichen gestellt für drastische Veränderungen bei der Weinproduktion. Derzeit werden dort noch zu rund drei Vierteln Rotwein hergestellt, das verbleibende Viertel teilen sich Rosé und Weisswein zu ungefähr gleichen Teilen. Die Gewichtung soll nun deutlich verändert werden – und auch ein ganz neues Produkt soll zertifiziert werden.

Auch Rasteau und Vinsobres setzen auf Weiss

Zum einen wolle man, angesichts der weltweit veränderten Nachfrage, in Zukunft mehr Weisswein produzieren, berichtete Philippe Pellaton, Präsident des Verbands Inter Rhône, bei einer Pressekonferenz auf der Messe Wine Paris. Nach der Appellation Gigondas im vergangenen Jahr haben sich nun auch Rasteau und Vinsobres an die Regulierungsbehörde INAO gewandt, um eine Genehmigung zur Herstellung von Weisswein zu erhalten.

Bald kommt noch Schaumwein dazu

Zum anderen laufe ein Versuchsprogramm beim Institut Rhodanien, dem Forschungsinstitut für Wein an der Rhône, auf Hochtouren. Ziel davon sei es, ab dem Jahrgang 2026 auch offiziell Schaumwein an der Rhône zu produzieren.

Absatz von Villages-Weinen zuletzt stark rückläufig

Der Absatz von Rhône-Weinen zeigte sich im vergangenen Jahr schwankend, wie Pellaton ausführte. In den letzten fünf Monaten des Jahres 2024 war eine leichte Erholung zu verzeichnen, so dass der jährliche Absatz nur um 1 Prozent zurückging. Weine mit der Bezeichnung «Côtes du Rhône» legten dabei um 2 Prozent zu, während die Bezeichnung «Villages» einen Rückgang von 5 und die Crus von 1 Prozent hinnehmen mussten.

Noch immer Marktführer bei Rotwein

Der Absatz von Fasswein, der zwei Drittel der Produktion ausmacht, blieb im Jahresvergleich nahezu unverändert (-1 Prozent), jedoch in den letzten fünf Monaten des Jahres 2024 stiegen die Verkäufe hier um 12 Prozent. Der Grosshandel bleibt mit einem Umsatzrückgang von -3,3 Prozent besonders schwierig. Dennoch behalten die Rhône-Weine ihren Platz als mengenmässiger Marktführer bei den Kellereien und in der Gastronomie und nehmen bei den Rotweinen den ersten Platz unter allen französischen Appellationen ein.

 

 

 

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