Italienische Winzer planen Revolution

Schraubverschluss soll endlich auch in Italien akzeptiert werden

Text: Alice Gundlach | Veröffentlicht: 14.03.2024


Im deutschsprachigen Raum ist es längst Standard, in Italien könnte es jedoch eine Revolution einläuten: Eine Gruppe von namhaften italienischen Winzern will das schlechte Image von Schraubverschlüssen für Weinflaschen bekämpfen – auch und vor allem bei Rotweinen. 

Sie nennen sich »Gli Svitati», was so viel bedeutet wie «Die Spinner»: Franz Haas (Südtirol), Graziano Prà (Veneto), Silvio Jermann (Friaul), Mario Pojer (Trentino) und Walter Massa (Piemont) wollen den Schraubverschluss auch in ihrem Heimatland Italien salonfähig machen. Dafür wollen sie ihre Kolleginnen und Kollegen von den Vorteilen des «Stelvin», wie man den Schrauber in Italien nennt, überzeugen.

Vorteile des Schraubverschlusses

Die meisten Studien zu dem Thema weisen darauf hin, dass der Schraubverschluss der beste Verschluss für die Konservierung von Wein ist. Nicht nur, dass die Gefahr von Korkschmeckern komplett entfällt, er schützt den Wein auch besser vor Oxidation.

Schraubverschluss teilweise nicht zugelassen

«Unser Engagement macht sich bereits bemerkbar. Weisswein-Produzenten sind generell offener gegenüber der Verwendung von Schraubverschlüssen. Nun ist es an der Zeit, sich auch auf die Rotweine zu konzentrieren», erklärte die Winzergruppe anlässlich eines Treffens mit Top-Sommeliers in Bergamo. Dort war auch der Barolo-Produzent Ettore Germano anwesend, der als einer der wenigen seit einigen Jahren einen Barolo mit Schraubverschluss abfüllt. Für viele DOC- und DOCG-Weine sind Schraubverschlüsse in Italien bislang nicht zugelassen. Das zu ändern, ist den «Svitati» ein besonderes Anliegen.

Die Gruppe könnte auch schon bald prominenten Zuwachs erhalten: Angelo Gaja, Winzerlegende aus dem Piemont, soll dem Schraubverschluss auch für Rotweine sehr offen gegenüber stehen.

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